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MELDUNG/107: Coworking Spaces - Austausch statt Isolation (idw)


Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH - 05.06.2013

Coworking Spaces: Austausch statt Isolation

Neuer WZBrief Arbeit über die (Re-)Organisation kreativer Arbeit



Kooperative Arbeitsformen liegen im Trend, besonders unter kreativ Tätigen. Immer mehr Soloselbständige und Mikrounternehmen arbeiten gemeinsam in Coworking Spaces. Sie lassen autonomes Arbeiten zu, fördern aber auch die berufliche und soziale Integration. Das machen Janet Merkel und Maria Oppen vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) im neuen WZBrief Arbeit deutlich.

Coworking Spaces sind speziell eingerichtete Arbeitsorte, in denen Selbständige und Kreative verschiedener Berufsrichtungen Büro- oder Werkstattplätze flexibel und auf Zeit mieten können. Das kommt dem Bedürfnis der Nutzer nach sozialer Integration entgegen, denn Coworking Spaces schützen vor sozialer Isolation und ermöglichen Zusammenarbeit auch jenseits von organisatorischer Zugehörigkeit zu einem Unternehmen. Coworking unterstützt die berufliche Etablierung von Selbständigen. "Die losen, aber verlässlichen Kooperationen beugen dem Einzelkämpfertum vor und sind offensichtlich eine kollektive Bewältigungsstrategie", sagen die beiden Wissenschaftlerinnen. So geben 92 Prozent der befragten Coworker im internationalen Coworking Survey (deskmag.com) an, dass sich ihr Netzwerk positiv verändert hat. 75 Prozent erklären, dass ihre Motivation und Produktivität durch das Arbeiten im Coworking Space gestiegen ist.

Seitdem 2005 der erste Coworking Space in San Francisco gegründet wurde, haben sie eine rasante Entwicklung genommen; etwa 170 von ihnen gibt es in Deutschland. Ihr Entstehen ist eng mit der Entwicklung der "neuen" Selbständigkeit, vor allem in der Kultur- und Kreativwirtschaft, verknüpft. Insgesamt stieg die Zahl der Selbständigen in Deutschland in den letzten 20 Jahren um über 40 Prozent, von rund 3 auf 4,3 Millionen. Diese Zuwachsraten gehen wesentlich auf einen Anstieg der Zahl der "neuen Selbständigen" zurück. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Unternehmensgründern durch überdurchschnittlich hohe Bildungsabschlüsse, schließen mehr Frauen und Migranten ein, entwickeln neue Tätigkeitsprofile und Geschäftsideen und arbeiten oft als Solounternehmer.

Zum WZBrief Arbeit
Coworking Spaces: Die (Re-)Organisation kreativer Arbeit (PDF)
www.wzb.eu/sites/default/files/publikationen/wzbrief/wzbriefarbeit162013_merkel_oppen.pdf

Weitere Informationen unter:
http://www.wzb.eu

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution191

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH,
Dr. Paul Stoop, 05.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2013