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EDITORIAL/157: Nebelpoeme (SB)



Wochendruckausgabe 157 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 16.11.2019


Aufgeschlagene Schattenblick-Zeitung in den Händen eines Lesers - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Nebelpoeme

Grautrüb hängt der naßkalte Vorhang im Dazwischen und Davor über feuchten Wiesen, Feldern und Äckern unter einem sonnenlichtgefluteten Himmel seinen novemberspäten Gedanken nach, die, der feuchten Erde entrungen, sich doch träge weigern, zu schnell im hellen Blau des Himmels in ihre Bestandteile zu zerstieben, um sich dort verteilt am Ende nicht mehr wiederzufinden.

Der graue Dunst oder Nebel auch gerade am Ende des Jahres bedarf keiner dezidierten Beschreibung, denn er ist das finale feuchte Tuch, dem schlußendlich nicht nur die von den Wipfeln gesprungenen Blätter des Waldes schnellstens erliegen, bis die Erde sie verschlingt, sondern auch die Pfütze, welcher er fortwährend entsteigt und die dem unbedachten Schritt des Menschen nicht selten zur triefenden Überraschung wird.

Vom Boden- und Hochnebel ist die Rede, der, bald in den späten Morgenstunden in die höheren Regionen der Luft gestiegen, dann doch seinen Anschluß an die anderen Wolken sucht und mit Gewißheit zu irgendeinem Zeitpunkt seiner weiteren Reise mit den Regentropfen aller übrigen Luftgewässer wieder zur Erde zurückkehren wird.

Ihre Schattenblick-Redaktion


15. November 2019


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