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RENTE/721: Die Babyboomer gehen in Rente (idw)


Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung - 14.11.2018

Die Babyboomer gehen in Rente

Ein Drittel der Erwerbstätigen vor dem Ruhestand, Kommunen unter Druck


Leere Eigenheime, Wohlstandsgefälle, soziale Isolation: Der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre ab 2018 hat im schlimmsten Fall gravierende Auswirkungen auf das kommunale Leben. Im besten Fall birgt der Ruhestand der Babyboomer aber ein immenses Potenzial an politisch und gesellschaftlich Engagierten. Zu diesem Schluss kommt das Thesenpapier "Die Babyboomer gehen in Rente. Was das für die Kommunen bedeutet" des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung im Auftrag der Körber-Stiftung.

»Dass die Babyboomer altern, bringt für die Kommunen in Deutschland massive Veränderungen mit sich. Ob die Babyboomer für sie zur Belastung werden, weil sie Kosten verursachen und teilweise auf Pflege angewiesen sein werden, oder ob die neuen Alten ihre Kompetenzen und Erfahrungen gewinnbringend lokal einbringen, das haben die Kommunen selbst in der Hand«, so Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung.

Um über den Übergang der Babyboomer in den Ruhestand zu beraten und Lösungen aus der internationalen Praxis zu diskutieren, bringt das Körber Demografie-Symposium am 14. und 15. November in Hamburg ein breites Fachpublikum aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen.

Deutsche Kommunen stehen vor großen Herausforderungen:
Wer sind die Babyboomer? Wie ist ihre sozioökonomische Situation? Und was bedeutet die Veränderung ihrer Lebenssituation für deutsche Kommunen? Die Körber-Stiftung hat gemeinsam mit dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung sechs Thesen zu den Auswirkungen des Ruhestands der Babyboomer entwickelt:

  1. Wirtschaft: Der Ruhestand der Babyboomer gefährdet den Wohlstand ihrer Heimatregionen.
  2. Engagement: Die Babyboomer gestalten auch künftig das Zusammenleben in der Kommune mit - aber zu ihren Bedingungen.
  3. Wohnen: Viele Eigenheimen droht der Leerstand.
  4. Sozialleben: Viele Babyboomer werden ohne eine Familie altern, ihnen droht im Alter soziale Isolation.
  5. Pflege: Für die kommunalen Pflegenetzwerke sind die Babyboomer eine der größten Herausforderungen.
  6. Soziale Sicherung: Einigen Frauen und Migranten aus der Babyboomer-Generation droht Altersarmut.

Die alternde Bevölkerung kann also zu einer großen Aufgabe für die deutschen Kommunen werden. Allerdings gibt es sowohl in Deutschland als auch international gute Beispiele für Lösungen und Vorbilder von Menschen und Organisationen, die den Wandel annehmen und als Chance begreifen.


Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern Innovation, Internationale Verständigung und Lebendige Bürgergesellschaft. 1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Stiftung heute von ihren Standorten Hamburg und Berlin aus national und international aktiv.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. Das Berlin-Institut erstellt Studien, Diskussions- und Hintergrundpapiere und bereitet wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Online-Newsletter "Demos" zu abonnieren, finden Sie unter https://www.berlin-institut.org.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, 14.11.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2018

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