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POLITIK/8523: Aus Parlament und Gesellschaft - 14.06.2020 (SB)


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EU-Länder sichern sich Vorgriffsrecht auf Corona-Impfdosen

Die Regierungen von Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden haben sich bei dem in London ansässigen britisch-schwedischen Pharmaunternehmen AstraZeneca vertraglich den Zugriff auf Millionen von Impfdosen gegen Sars-CoV-2 gesichert. Das gab das Bundesgesundheitsministerium am Samstag in Berlin bekannt. Sobald der Impfstoff am Markt ist, möglicherweise sogar noch im laufenden Jahr, sollen die vier Länder 300 bis 400 Millionen Impfdosen bekommen. Von dem Impfstoff sollen laut Gesundheitsminister Spahn alle EU-Länder profitieren können. Die Quoten würden relativ zur Bevölkerungsgröße zugeteilt. Welche Länder außenvorbleiben, ist zur Zeit unklar. Die Gesundheitsminister der EU hatten am Freitag bei einer Videokonferenz abgesprochen, die Aktivitäten der Impfallianz mit denen der EU-Kommission zusammenzuführen.

AstraZeneca will den mit der Universität von Oxford entwickelten Corona-Impfstoff AZD1222 produzieren. Das Unternehmen verhandelt nach eigenen Angaben unter anderem mit Brasilien, Rußland, China und Japan über weitere Lieferverträge. Abkommen mit den USA und Großbritannien stehen bereits. Die EU-Staaten ihrerseits stehen in Verhandlung mit anderen Unternehmen, die an einem Impfstoff arbeiten.

14. Juni 2020


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