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STATISTIK/317: EU-weit sieben Millionen Fehltage im Jahr durch Unfälle und Erkrankungen im Beruf (BGW)


Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
BGW-Presse-Info Ausgabe 04/2010 - 06.12.2010

Unfälle und Erkrankungen im Beruf verursachen EU-weit sieben Millionen Fehltage im Jahr

- Manches könnte mit einfachen Maßnahmen verhindert werden
- Mitarbeiter sollten in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden


Viele Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten könnten verhindert werden, wenn Arbeitgeber die Gefahrenpotenziale in ihrem Betrieb besser kennen würden. Dafür gibt es ein einfaches Mittel: die Gefährdungsbeurteilung, informiert die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Sichere Arbeitsplätze sind keine Selbstverständlichkeit. Unlängst veröffentlichte die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) drastische Zahlen: Alle dreieinhalb Minuten stirbt in der Europäischen Union ein Mensch im Zusammenhang mit seiner Arbeit. Alle viereinhalb Sekunden erleidet ein Beschäftigter einen Arbeitsunfall, der mindestens drei Tage Arbeitsunfähigkeit nach sich zieht. Das summiert sich auf über sieben Millionen Tage Arbeitsausfall pro Jahr.

Potenzielle Gefahrenquellen systematisch aufspüren

So manche Unfälle und Erkrankungen ließen sich verhindern. 'Hier passt das bekannte Sprichwort "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt"', erklärt Jörg Stojke von der BGW. 'Über viele arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren ist man sich häufig gar nicht bewusst - bis etwas passiert.' Damit es soweit gar nicht kommt, sollten in jedem Betrieb potenzielle Gefahrenquellen systematisch aufgespürt und so minimiert werden. Dazu dient die sogenannte Gefährdungsbeurteilung, die jeder Arbeitgeber regelmäßig durchzuführen hat. 'Viele, gerade kleinere Unternehmen, schrecken jedoch davor zurück, weil sie den Aufwand zu hoch einschätzen', hat der BGW-Experte beobachtet. 'Eine systematische Gefährdungsbeurteilung muss aber gar nicht viel Arbeit machen', hält er entgegen. Informationen und Tipps dazu geben die Berufsgenossenschaften. Wer Hilfe bei der Umsetzung vor Ort wünscht, kann dazu seinen Betriebsarzt oder seine Fachkraft für Arbeitssicherheit ansprechen.

Qualität der geleisteten Arbeit sichern

'Die regelmäßige Gefährdungsbeurteilung bietet die Chance, auf recht einfachem Wege die Gesundheit der Beschäftigten und damit die Arbeitsabläufe und die Qualität der geleisteten Arbeit zu sichern', so Stojke. 'Sie ist Aufgabe des Arbeitgebers, aber die Arbeitnehmer sollten im eigenen Sicherheitsinteresse immer mal wieder auf das Thema hinweisen.'

Informationen zur Gefährdungsbeurteilung in Unternehmen im Gesundheits- und Sozialbereich gibt die Broschürenreihe 'BGW check'. Die Hefte bieten ausführliche Anleitungen und branchenspezifische Beispiele.

Zahlreiche Tipps enthält unsere Rubrik "Gefährdungsbeurteilung".

Quelle: http://www.bgw-online.de/internet/generator/goto?id=172230


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Quelle:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
BGW-Presse-Info Ausgabe 04/2010 - 06.12.2010
BGW-Öffentlichkeitsarbeit
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Dezember 2010