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PFLEGE/605: Vorschläge für Verbesserungen bei der Dekubitus-Prophylaxe (BVMed)


BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - 27. Februar 2014

"Versorgungsprobleme bei Dekubitus lösen"

Dekubitus-Forum des BVMed schlägt GKV-Spitzenverband Verbesserungen bei der Dekubitus-Prophylaxe vor



Berlin. Bei der Dekubitus-Prophylaxe und -Versorgung gibt es in Deutschland erhebliche Missstände. Das verdeutlichte zuletzt der TV-Beitrag "Wundliegen - der stille Skandal" im ARD-Magazin Plusminus vom 5. Februar 2014. Das Dekubitus-Forum (DF) des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) hat jetzt dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) detaillierte Vorschläge unterbreitet, um die Versorgungssituation der rund 1,5 Millionen Betroffenen in Deutschland zu verbessern. Der GKV-Spitzenverband ist unter anderem verantwortlich für das Hilfsmittelverzeichnis (HMV). Das DF setzt sich seit Jahren für eine individuelle Patientenversorgung mit Anti-Dekubitus-Systemen ein. Das Hilfsmittelverzeichnis setze dabei aber teilweise falsche Akzente, so Daniela Piossek, Hilfsmittelexpertin des BVMed.

Der BVMed setzt sich insbesondere für eine verbesserte Prophylaxe ein, um einen drohenden Dekubitus zu verhindern. Nach dem aktuellen Expertenstandard müsse der Patient nach Feststellung eines Dekubitus-Risikos innerhalb von 12 Stunden unverzüglich mit einem geeigneten Lagerungssystem versorgt werden. Studien zeigten, dass die Anwendung von druckreduzierenden Hilfsmitteln das Auftreten von Druckgeschwüren deutlich reduziere. Derzeit ist es gängige Praxis, dass die Versorgung erst beim Vorliegen von Dekubitus Grad 2 erfolgt. Prophylaxesysteme werden von den Krankenkassen grundsätzlich abgelehnt.

"Der Bearbeitungszeitraum von der Beantragung bis zur Lieferung kann bis zu sechs Wochen dauern. Eine zeitnah notwendige Versorgung ist damit nicht gegeben. Dem Anspruch des Versicherten auf eine adäquate und wirtschaftliche Versorgung wird damit nicht nachgekommen. Damit werden die gesundheitliche Gefährdung des Patienten und unnötige Folgekosten für das Gesundheitssystem grob fahrlässig in Kauf genommen", so der BVMed in seiner Stellungnahme an den GKV-Spitzenverband, die auf der Internetseite des Dekubitus-Forums unter www.dekubitus-forum.de abgerufen werden kann.

Das Dekubitus Forum, das von Mitgliedsunternehmen des BVMed-Fachbereichs "Hilfsmittel gegen Dekubitus" gegründet wurde, hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, eine patientenorientierte Versorgung und Produktauswahl durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu fördern.

Dekubitus ist ein Druckgeschwür, welches durch ständigen Druck auf bestimmte Hautareale entsteht. Durch den Druck wird die Versorgung mit sauerstoffreichem Blut verhindert. Druckgeschwüre zählen zu den chronischen Wunden. In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Menschen betroffen.


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Quelle:
BVMed-Pressemeldung Nr. 13/14 vom 27. Februar 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2014