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KREBS/779: Leberkrebs auf dem Vormarsch - Mehr Prävention und Früherkennung nötig (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 15. Juni 2009

Leberkrebs auf dem Vormarsch

Mehr Prävention und Früherkennung nötig


(15.06.09) Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen nimmt bei primären Leberkarzinomen weltweit zu. Dies ist in Deutschland nicht anders. "Prävention und Früherkennung sowie Aufklärung und Überwachung der Hochrisikogruppen sind deshalb wichtiger denn je", betont Prof. Dr. Birgit Kallinowski, die Sprecherin des Berufsverbandes Niedergelassener Gastroenterologen (bng).

In den westlichen Industrienationen galt das Hepatozelluläre Karzinom, das weltweit zu den fünf häufigsten Krebsformen gehört, noch fast bis zur Jahrtausendwende als relativ seltene Erkrankung. Seit etwa 20 Jahren mehren sich allerdings die Berichte über steigende Zahlen bei Neuerkrankungen in den westlichen Welt, wobei Männer offenbar stärker betroffen sind als Frauen. Zahlen aus Norddeutschland zeigen, dass dieser Trend genauso für Deutschland gilt.

Erfreulicherweise spiegeln die Zahlen aus Norddeutschland aber auch eine Verbesserung der Überlebensraten bei Leberkrebspatienten. Überwachungsprogramme mit regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen der Leber und einer Kontrolle der Tumorfaktoren im Blut werden häufiger bei älteren Patienten mit fortgeschrittener Schädigung der Leber (Zirrhose) eingesetzt, um Krebsvorstufen und Frühstadien zu entdecken.

Risikogruppen für Leberkrebs sind insbesondere Patienten mit einer chronischen Hepatitis C oder B oder einer alkoholischen/nichtalkoholischen Fettleberhepatitis, die in eine Zirrhose münden. Auf dem Boden einer Leberzirrhose kann sich mit einer kumulativen Wahrscheinlichkeit von rund fünf Prozent im Jahr ein Leberzellkarzinom entwickeln. "Von den gastroenterologischen Fachgesellschaften sind daher halbjährliche Screeningkontrollen mit Ultraschall und Blutuntersuchungen vorgesehen", so Prof. Dr. Kallinowski, "Umfassende Studien haben gezeigt, dass die Früherkennung von Tumoren die Prognose dieser Patienten verbessern kann."

Trotz aller Fortschritte bleibt Leberkrebs eine bösartige Erkrankung mit schlechten Heilungschancen. "Die primären Leberkarzinome werden leider immer noch meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt", erklärt der Leberexperte Dr. Stefan Mauss vom Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng). "Eine Verbesserung von Prävention und Früherkennung sind für bessere Heilungserfolge unabdingbar. Insbesondere Hochrisikogruppen und Patienten mit Leberzirrhose müssen engmaschiger aufgeklärt und überwacht werden."


Regelmäßige Informationen finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
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Telefon: 0700 26426426, Fax:0731 7054711
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Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2009