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FORSCHUNG/721: Der Bluthochdruckschalter in der Nebenniere (FZ Jülich)


Forschungszentrum Jülich - 20. Februar 2018

Der Bluthochdruckschalter in der Nebenniere


Jülich, 20. Februar 2018 - Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat die Mechanismen einer Form des Bluthochdrucks aufgeklärt. Jülicher Forscher konnten dabei erstmals zeigen, wie ein bestimmtes Protein den Unterschied zwischen den Chloridkonzentrationen innerhalb und außerhalb der Zelle benutzt, um den Blutdruck zu regulieren. "Biologische Informationsverarbeitung findet nicht nur in Nervenzellen und im Gehirn, sondern in jeder Zelle unseres Körpers statt", erklärt Prof. Christoph Fahlke von Jülicher Institute of Complex Systems. "Es gibt eine Vielfalt von Mechanismen, mit denen Zellen externe Signale aufnehmen und verarbeiten können."

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leiden an Bluthochdruck, in Industrieländern wie Deutschland sind etwa 30 Prozent aller Erwachsenen davon betroffen. Längerer Bluthochdruck schädigt die Gefäße, was zu Durchblutungsstörungen führen kann: Mögliche Folgen sind Herzinfarkt, Nierenversagen, Schlaganfall. Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig. Neben bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Salz- und Alkoholkonsum spielen auch genetische Ursachen eine Rolle. Schon eine Mutation eines einzelnen Gens kann zur familären Hypertonie führen, einer erblichen Veranlagung für Bluthochdruck, die schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann.

Neben den bereits bekannten Mechanismen konnten Jülicher Forscher nun auch eine Aktivierung der Nebenniere über den Chloridkanal ClC-2 beschreiben. Der Ausstrom von Chlorid-Ionen führt hierbei zu einem elektrischen Signal, welches wiederum einen vermehrten Einstrom von Calcium-Ionen in die Zelle hervorruft. Dies ist das Signal für die Produktion des Hormons Aldosteron, welches den Wasser- und Salz-Haushalt reguliert. Krankhafte Veränderungen des ClC-2 Proteins verstärken diesen Mechanismus, so dass es zu einer vermehrten Aldosteron-Produktion und damit zu einem Bluthochdruck kommt.

Die vollständige Pressemitteilung mit Bildmaterial und Zusatzinformationen finden Sie unter:
http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2018/2018-02-20-der-bluthochdruckschalter-in-der-nebenniere.html

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Quelle:
Forschungszentrum Jülich GmbH
Pressemitteilung vom 20. Februar 2018
Wilhelm-Johnen-Straße, 52428 Jülich
Postanschrift: 52425 Jülich
Telefon-Sammel-Nr. 02461 61-0
E-Mail: info@fz-juelich.de.
Internet: http://www.fz-juelich.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Februar 2018

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