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FORSCHUNG/706: Blutvergiftung - Sepsis-Früherkennung durch Point-of-Care-Diagnostik (idw)


Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA - 27.10.2017

Sepsis-Früherkennung durch Point-of-Care-Diagnostik


Eine Blutvergiftung und deren Verlauf aus einer Blutprobe zu diagnostizieren, ist das Ziel des vom BMBF geförderten Verbundprojekts SEPTOMETER. Dabei erforschen die beteiligten Partner die kostengünstige Detektion von Biomarkerkandidaten, die in Zukunft an kritischen Stellen in der Sepsis-Früherkennung und -Behandlung eine wichtige Rolle spielen könnten.

Die Häufigkeit einer Blutvergiftung, Sepsis genannt, hat sich in den Industrieländern in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Alle fünf bis sechs Sekunden verstirbt ein Mensch daran. Allein Deutschland zählt jährlich 70.000 Todesfälle. Neben unermesslichem menschlichen Leid stellt die Sepsis mit direkten und indirekten Kosten von zwölf Milliarden Euro pro Jahr auch eine gesundheitsökonomische Herausforderung dar. Die frühzeitige Unterscheidung einer Sepsis von anderen Erkrankungen mit ähnlichen klinischen Symptomen und die schnelle Kontrolle des Therapieerfolgs sollen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen.

Dafür wollen die Partner die Grundlagen für ein multiplexes Point-of-Care-Testsystem erforschen, das die Diagnose einer Sepsis und deren Verlauf aus einer Blutprobe ermöglicht. Um das erklärte Ziel des Projekts SEPTOMETER zu erreichen, werden neue, spezifische Antikörper gegen verschiedene humane Metabolite und Proteine evaluiert. Diese sollen die Grundlage für ein neuartiges, multiplexes Testsystem sein. Im Projekt wird der Einsatz kostengünstiger Sensoren erforscht, um die mit Partikeln markierten Analyten einfach und quantitativ nachzuweisen. Parallel zu den Antikörpern und zum Testsystem wird die Eignung der Biomarker in einer klinischen Studie untersucht. Die Ergebnisse der Studie fließen als Bezugsgröße in das Design des Testsystems ein und gewährleisten so dessen klinische Anwendbarkeit. Die industrielle Umsetzung, insbesondere im Hinblick auf die Fertigung der Detektions- und Messgeräte, wird durch den assoziierten Partner, die Ditabis AG, unterstützt.

• Steckbrief

Projekttitel:
"SEPTOMETER - Früherkennung der Sepsis und der schweren Sepsis bei Patienten mit SIRS durch Point of Care Diagnostik"

Projektpartner:

  • Fraunhofer IPA, Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie
  • Mediagnost - Gesellschaft für Forschung und Herstellung für Diagnostika GmbH (Projektleitung)
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin

Assoziierter Partner:
Ditabis AG
Laufzeit: 1.11.2016 bis 31.10.2019

Fördermittel:
1.523.000 &euro

Fördermittelgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF

Fachlicher Ansprechpartner
Christian Reis
christian.reis@ipa.fraunhofer.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ipa.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2017-10-24_sepsis-frueherkennung-durch-point-of-care-diagnostik.html

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment58973
Mediendienst 6.2017

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution206

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Jörg Walz, 27.10.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2017

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