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DIABETES/1960: Aus dem Labor in die Praxis - Translationale Forschung für eine Zukunft ohne Diabetes (idw)


Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Medizin / Kommunikation - 06.03.2017

Aus dem Labor in die Praxis: Translationale Forschung für eine Zukunft ohne Diabetes


Würzburg - In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Jedes Jahr kommen etwa 270.000 hinzu. Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) erforscht Ursachen, Vorbeugung und Behandlung der Stoffwechselerkrankung. Es entwickelt personalisierte Präventions- und Therapiekonzepte. Wie Forschungsergebnisse schnell den Weg in die medizinische Versorgung schaffen, erläutern DZD-Wissenschaftler auf dem 60. Deutschen Kongress für Endokrinologie (15. bis 17. März 2017) in Würzburg in zahlreichen Symposien.

Auf dem 60. Deutschen Kongress für Endokrinologie präsentieren Wissenschaftler des DZD ihre Forschungsbereiche und aktuelle Ergebnisse. "Besonderes Augenmerk legt das DZD auf einen zeitnahen Transfer der Ergebnisse aus dem Labor in die medizinische Versorgung", erläutert Professor Dr. Martin Hrabè de Angelis, Sprecher und Mitglied des DZD-Vorstands. Denn neue Ansätze, um Diabetes zu vermeiden und zu behandeln sowie Folgeerkrankungen vorzubeugen, werden dringend benötigt.

In seinem Vortrag "Novel pharmacotherapies of obesity" berichtet Professor Dr. med. Matthias Tschöp, Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas (IDO) des Helmholtz Zentrums München, über neue Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Diabetes und Adipositas. Welche "Chancen und Risiken medikamentöse Therapieansätze" bei Adipositas haben, beleuchtet Professor Dr. med. Matthias Blüher, DZD-Forscher an der Universitätsmedizin Leipzig.

Um die Entstehung von Diabetes und neue Therapien zu untersuchen, ist die Maus ein erfolgreiches Modell. Mit der Deutschen Diabetes-Mausklinik verfügt das DZD über eine herausragende Forschungseinrichtung. Gemeinsam mit seinem DZD-Kollegen Tschöp spricht Hrab? de Angelis, Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München und Professor an der Technischen Universität München, auf dem DGE-Kongress zum Thema "Mausmodelle für Diabetes mellitus und Adipositas".

"Diabetes und Knochen" stehen im Mittelpunkt des Vortrags der DZD-Experten Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer von der Charité Berlin und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE). Im ärztlichen Fortbildungsprogramm berichtet Prof. Dr. med. Michael Roden, Mitglied des DZD-Vorstands und wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Diabetes Zentrums, über "Neues in der medikamentösen Diabetes-Therapie - was ist für den Hausarzt wichtig zu wissen?"

"Das Besondere an der Forschung im DZD ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen mit verschiedenen Forschungsschwerpunkten", sagt Professor Dr. med. Matthias M. Weber, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Dadurch entstünden innovative Forschungsansätze wie zum Beispiel zur epigenetischen Vererbung einer durch Fehlernährung erworbenen Stoffwechselstörung oder auch zur Entwicklung neuer Therapien. "Nur wenn es gelingt, Forschungsergebnisse schnell in die Praxis zu bringen, sind wir gerüstet, um auf die Herausforderungen der 'Diabetes-Welle' zu reagieren und unsere Patienten optimal zu behandeln", betont Weber.

Über das DZD:
Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) wurde 2009 auf Initiative des Bundes und des Ministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) gegründet. Es bündelt vorhandene Kapazitäten, Kompetenzen sowie modernste Infrastrukturen, um so die translationale Diabetesforschung in Deutschland auf neue Beine zu stellen. Inzwischen zählt das DZD zu den weltweit führenden Einrichtungen in der translationalen Diabetesforschung.

• Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen - zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken - "endokrin" ausgeschüttet, das heißt nach "innen" in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben "exokrine" Drüsen wie Speichel- oder Schweißdrüsen ihre Sekrete nach "außen" ab.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dge2017.de, Programm
http://www.endokrinologie.net
http://www.hormongesteuert.net
https://www.facebook.com/dge.hormongesteuert

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution76

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Medizin - Kommunikation, 06.03.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2017

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