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DIABETES/1844: Worauf Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom achten sollten (diabetesDE)


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe - 8. April 2015

Fußpflege, Achtsamkeit und passendes Schuhwerk:

Worauf Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom achten sollten


Berlin - Jeder Vierte mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 erleidet im Laufe seines Lebens Verletzungen am Fuß. Die Rede ist dann vom Diabetischen Fußsyndrom (DFS). Für Betroffene gilt besondere Vorsicht. Denn bereits kleine Steinchen im Schuh verursachen gefährliche Wunden unter den Füßen und Sandalenriemen reizen unbemerkt die Haut. Das Gefährliche: Schmerzen werden nicht mehr wahrgenommen. Wie Menschen mit Diabetes mellitus ihre Füße richtig pflegen, welche Risiken durch das Tragen von Sandalen und Barfußgänge entstehen und welches Schuhwerk für Betroffene geeignet ist, erklärt Professor Dr. med. Ralf Lobmann aus Stuttgart am 9. April 2015 im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Fragen können ab sofort eingesendet werden.

Ursache für das DFS ist eine schlechte Durchblutung oder eine Nervenschädigung (Neuropathie). Daraus können sich Geschwüre entwickeln und schlimmstenfalls folgt eine Amputation. "Wenn der Patient Temperatur- und Schmerzempfinden verliert, werden kleine Verletzungen häufig zu spät bemerkt, entzünden sich oder ziehen eine Infektion nach sich", erklärt Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie des Bürgerhospitals in Stuttgart. Neben jährlichen ärztlichen Untersuchungen der Füße seien zur Vorbeugung des DFS insbesondere sorgfältige Fußpflege und geeignetes Schuhwerk wichtig.

Selbst kleinste Verletzungen am Fuß sind gefährlich: "Innerhalb weniger Tage können dadurch unbemerkt aus kleinen Rissen oder Druckstellen schwere Infektionen mit tiefen Wunden entstehen. Sie können zum Absterben des betroffenen Gewebes führen und die Amputation einzelner Zehen oder größerer Teile des Fußes notwendig machen", warnt Professor Lobmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Solche Verletzungen gilt es zu vermeiden, daher rät der diabetesDE-Chat-Experte von Barfußgängen und Sandalen ab. Viel mehr wären spezielle Schuhe und das Verhindern von Druckstellen auf der Fußsohle durch weiche Fußbettung auch im Sommer unverzichtbar.

"Außerdem empfehle ich Menschen mit Diabetes, täglich Ihre Füße selbst zu untersuchen", sagt Professor Lobmann. So könnten kleinste Verletzungen und Empfindungsstörungen rechtzeitig bemerkt und behandelt werden. Tipp: Patienten können bei der Selbstuntersuchung einen Spiegel zu Hilfe nehmen. Für den Fall, dass bei Patienten mit erhöhtem Risiko eine Fußverletzung auftritt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Zu den geeigneten Ansprechpartnern zählen die Fußambulanzen nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft und behandelnde Diabetologen.


Wie Menschen mit Diabetes mellitus dem Diabetischen Fuß vorbeugen können und was zu tun ist, um auch mit der Erkrankung gut durch den Alltag zu kommen, erläutert Professor Lobmann im diabetesDE-Chat.

Terminhinweis:
- Experten-Chat auf www.diabetesde.org
- Fragen an den Experten können ab sofort online gesendet werden.
- zum Kontaktformular
- Experte: Professor Dr. med. Ralf Lobmann
- Thema: Dem Diabetischen Fuß vorbeugen
- Termin: Die Fragen werden live beantwortet am 9. April 2015 von 17.00 bis 19.00 Uhr.


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php

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Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 7. April 2015
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Telefon: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
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Internet: www.diabetesde.orgkrank


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2015

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