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DEMENZ/273: Zum Start der Initiative "Demenz Partner" (DAlzG)


Gemeinsame PM
Bundesminister Gröhe
Bundesfamilienministerin Schwesig
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz - 6. September 2016

Zum Start der Initiative "Demenz Partner":

Bundesgesundheitsminister Gröhe und Bundesfamilienministerin Schwesig starten gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft die Initiative "Demenz Partner"


Berlin, 6. September 2016. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gaben heute gemeinsam in Berlin den Startschuss für eine deutschlandweite Initiative, die über Demenzerkrankungen sowie die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Familien aufklärt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft führt die Initiative "Demenz Partner" durch, die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt wird.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Der gute Umgang mit Pflegebedürftigen und im Besonderen mit demenziell erkrankten Menschen liegt mir sehr am Herzen. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem neuen Begutachtungsverfahren schaffen wir für Menschen mit Demenz ab dem 1. Januar 2017 endlich den gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung. Auch im Alltag müssen wir unseren Umgang mit dieser schweren Erkrankung verändern. Ob es um Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft oder Hilfestellungen beim Einkauf, im Bus oder beim Behördengang geht - jeder von uns kann ein 'Demenz-Partner' werden. Die neuen Kurse helfen dabei, mehr Verständnis für demenziell Erkrankte zu entwickeln und ihnen im Alltag hilfreich zur Seite zu stehen."

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: "Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist ein verständnisvolles Umfeld wichtig. Es hilft, mit der schwierigen Situation besser umzugehen." Verständnis setzt Wissen über die Krankheit und die Sorgen der Erkrankten und ihrer Angehörigen voraus. Doch Demenz ist noch immer ein mit Angst und Vorurteilen behaftetes Thema über das wir zu wenig sprechen. Mit der Initiative möchten wir möglichst viele Menschen gewinnen, sich zu informieren, Verantwortung zu übernehmen und sie für Möglichkeiten der Hilfe und Begleitung sensibilisieren, für ein verständnisvolleres Miteinander. Dazu tragen die durch das BMFSFJ Modellprojekt geförderten "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz bereits erfolgreich bei."

Monika Kaus, erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: "Auch wenn es das Thema mittlerweile häufiger in die Medien schafft: Aufklärung über Demenz ist nach wie vor wichtig. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erleben immer wieder, dass Freunde und Verwandte sich zurückziehen und sie berichten von Unverständnis und Ablehnung, die ihnen im Alltag begegnen. Mit dieser Kampagne wollen wir für Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft werben, wenn zum Beispiel jemand verwirrt auf der Straße oder vor dem Bankautomaten steht oder seinen langjährigen Nachbarn nicht wiedererkennt."

"Demenz braucht Dich" lautet der Slogan der Demenz-Partner-Initiative. Damit ist gemeint, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitragen kann, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz zu verbessern. In bundesweit stattfindenden Kursen werden neben Wissen zum Krankheitsbild wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz vermittelt. Wer an den 90-minütigen kostenlosen Kursen teilnimmt, erhält als Teilnahmebestätigung eine Urkunde und einen Anstecker, der ihn als "Demenz Partner" ausweist.

Vorbild ist die Aktion "Dementia Friends" der englischen Alzheimer-Gesellschaft, die die Initiative aus Japan aufgenommen hat. Daran beteiligen sich inzwischen mehrere Millionen Menschen in Großbritannien, Kanada, Nigeria, China und weiteren Ländern.

In Deutschland leben gegenwärtig 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Behandlung oder Prävention gelingt. "Demenz Partner" fordert alle Menschen auf, sich über das Krankheitsbild zu informieren. Denn Menschen mit Demenz begegnet man nicht nur in der Familie, sondern vielfach im Alltag, in der Nachbarschaft und auch am Arbeitsplatz.

Die Initiative hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Nach der Anschubfinanzierung durch das Bundesgesundheitsministerium unterstützt Frau Susanne Klatten mit ihrer gemeinnützigen SKala-Initiative die bundesweite Initiative für die nächsten fünf Jahre.


Alle wichtigen Informationen finden Sie unter:
www.demenz-partner.de
(Link: http://www.demenz-partner.de/)

Kontakt:

Bundesministerium für Gesundheit
Pressestelle
Friedrichstr. 108
10117 Berlin
E-Mail: pressestelle@bmg.bund.de
(Link: pressestelle@bmg.bund.de)

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Pressestelle
Glinkastraße 24
10117 Berlin
E-Mail: presse@bmfsfj.bund.de (Link: presse@bmfsfj.bund.de)


Hintergrund:

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 - 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 - 259 37 95 14 (Festnetztarif).

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Quelle:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Pressemitteilung vom 06.09.2016
Friedrichstraße 236, 10696 Berlin
Telefon: 030 / 259 37 95 - 0, Fax: 030 / 259 37 95-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2016

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