Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 06.10.2011
Patienten im Dialog mit der Wissenschaft
1. Forum Lunge des Lungeninformationsdienstes
München 06.10.2011. Auf dem ersten Expertenforum des Lungeninformationsdienstes am Helmholtz Zentrum München informierten Wissenschaftler und Kliniker am 4. Oktober in München über Diagnose, Therapiemöglichkeiten und aktuelle Forschungsansätze zu Lungenfibrose.
Rund 30 Betroffene und ihre Angehörigen hatten die Einladung zum 1. Expertenforum des Lungeninformationsdienstes nach München angenommen, um über das Krankheitsbild Lungenfibrose Wissen aus erster Hand zu erhalten und direkt in Kontakt mit Vertretern aus Wissenschaft und Klinik zu kommen. Die Vielzahl der Fragen an die Referenten machte deutlich, wie groß der Bedarf an patientennahen Veranstaltungen dieser Art ist. "Lungenfibrose ist ein Krankheitsbild, das in der Öffentlichkeit bisher leider kaum wahrgenommen wird. Dabei steigt die Zahl der Betroffenen ständig an", betonte Prof. Oliver Eickelberg, Leiter des Translationszentrums für Lungenforschung CPC. Umso wichtiger sei es, neue Ansätze für die Behandlung zu finden: Die therapeutischen Möglichkeiten sind bei Lungenfibrose derzeit noch sehr begrenzt. Dr. Claus Neurohr, Leiter des Schwerpunkts Pneumologie am Klinikum der Universität München, ermutigte in seinem Vortrag Betroffene, an klinischen Studien teilzunehmen. Erfahrungsgemäß hätten diese Patienten schon aufgrund der intensiven Betreuung in solchen Studien eine bessere Prognose für ihre Erkrankung. Die intensive Forschung zur Lungenfibrose trägt inzwischen erste Früchte. "Wir finden immer mehr Teile im Puzzle dieses komplizierten Krankheitsgeschehens", erläuterte Dr. Melanie Königshoff vom Translationszentrum für Lungenforschung CPC. Die an den Krankheitsprozessen beteiligten und teilweise bereits identifizierten Proteine und Wachstumsfaktoren bieten Angriffspunkte für neue Therapien.
Die Bezeichnung Lungenfibrose steht für eine ganze Reihe
unterschiedlicher Krankheitsbilder mit verschiedenen Verläufen. Bei
allen kommt es zu einer vermehrten Bindegewebsbildung in der Lunge.
Dadurch verliert die Lunge an Dehnbarkeit und der Gasaustausch nimmt
ab, was zu einer eingeschränkten Lungenfunktion führt.
Früherkennung ist angesichts der Schwere des Krankheitsbildes und des
oft raschen Fortschreitens wichtig. "Die beste Prognose haben
Patienten, die bei der Diagnosestellung noch jünger als 64 Jahre
sind", sagte Dr. Werner von Wulffen, Mediziner am Klinikum der
Universität München. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge etwa
100.000 Menschen an verschiedenen Formen von Lungenfibrose - Tendenz
steigend.
Der Lungeninformationsdienst
ist ein Angebot des Helmholtz Zentrums München für Patienten,
Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit. Er bietet aktuelle,
wissenschaftlich geprüfte Information aus allen Bereichen der
Lungenforschung und Medizin in verständlich aufbereiteter Form. Der
Lungeninformationsdienst arbeitet im Auftrag des Deutschen Zentrums
für Lungenforschung, unabhängig von jeglichen Interessenskonflikten
mit Dritten. Wissenschaftliche Unterstützung erhält er von den
Partnereinrichtungen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL).
www.lungeninformationsdienst.de
Das Helmholtz Zentrum München
verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das
Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und
Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus
und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das
Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der
Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das
Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist
Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 17
naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische
Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören.
www.helmholtz-muenchen.de
Unter dem Dach des Translationszentrums für Lungenforschung CPC
(Comprehensive Pneumology Center)
untersucht das Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit der
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), dem Klinikum der LMU und
den Asklepios Fachkliniken grundlegende Mechanismen und neue Ansätze
für Früherkennung, Diagnostik und Therapie chronischer
Lungenerkrankungen. Indem sie die molekularen Mechanismen von
Lungenerkrankungen erforschen, wollen die Wissenschaftler neue
Therapieansätze entwickeln und diese möglichst schnell zum Nutzen der
Patienten in die klinische Anwendung bringen.
www.cpc-munich.org
Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für
Lungenforschung.
Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL)
ist ein nationaler Verbund, der Experten auf dem Gebiet der
Lungenforschung bündelt und Grundlagenforschung, Epidemiologie und
klinische Anwendung verzahnt. Standorte sind
Borstel/Lübeck/Kiel/Großhansdorf, Gießen/Marburg/Bad Nauheim,
Hannover, Heidelberg und München. Ziel des DZL ist es, über einen
neuartigen, integrativen Forschungsansatz Antworten auf offene Fragen
in der Erforschung von Lungenkrankheiten zu finden und damit einen
wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und
Therapie zu leisten.
www.dzg-lungenforschung.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution44
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Susanne Eichacker, 06.10.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2011
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