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POLITIK/1699: Neue Mitglieder im Wissenschaftsrat des Bundes und der Länder (idw)


Goethe-Universität Frankfurt am Main - 19.04.2010

Mediziner Prof. Stefan Zeuzem neues Mitglied des Wissenschaftsrates


FRANKFURT. Bundespräsident Prof. Horst Köhler hat fünf neue Mitglieder in die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats des Bundes und der Länder berufen. Neben Professorinnen und Professoren aus Aachen, Bremen, Düsseldorf und Bremen befindet sich unter diesen der Mediziner Prof. Stefan Zeuzem vom Klinikum der Goethe-Universität. Aus dem Gremium ausgeschieden ist dagegen Prof. Hartmut Michel, außerplanmäßiger Professor am Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie und Direktor am Frankfurter Max-Planck-Institut für Biophysik.

"Ich gratuliere Stefan Zeuzem herzlich zu dieser Auszeichnung", beglückwünschte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, "denn die Berufung drückt die hohe überregionale Wertschätzung seiner wissenschaftlichen Reputation aus. Da von den Mitgliedern des Wissenschaftsrats erwartet wird, dass sie wissenschaftliche Exzellenz mit wissenschaftspolitischer Kompetenz und Erfahrung verbinden, werden in ihn nur herausragende Forscherpersönlichkeiten berufen." Zeuzem (Jahrgang 1959) ist seit 1. Januar 2007 Direktor der Medizinischen Klinik I (Schwerpunkte Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin) am Zentrum der Inneren Medizin. Er studierte Medizin in Cambridge, Newcastle upon Tyne und Frankfurt und wurde 1986 zum Doktor der Medizin promoviert. 1992 habilitierte er sich in Frankfurt für das Fach Innere Medizin und war bis 2002 als Leitender Oberarzt mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum tätig. 2002 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin des Universitätsklinikums des Saarlandes und war ebendort von Juli 2002 an Direktor der Medizinischen Klinik II sowie ab Januar 2006 Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Kliniken und Polikliniken.

Der Mediziner forschte unter anderem am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt und am Howard Hughes Medical Institute der Yale University in New Haven (USA). Heute ist er zudem stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Leberstiftung und Mitglied im Senats- und Bewilligungsausschuss für die Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Er erhielt mehrere wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter den renommierten Thannhauser-Preis der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder. Er hat die Aufgabe, Empfehlungen zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs zu erarbeiten sowie zur Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wissenschaft beizutragen. Er gibt dabei Empfehlungen und Stellungnahmen im Wesentlichen zu zwei Aufgabenfeldern der Wissenschaftspolitik ab, nämlich zu wissenschaftlichen Institutionen (Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen), insbesondere zu ihrer Struktur und Leistungsfähigkeit, Entwicklung und Finanzierung, außerdem zu übergreifenden Fragen des Wissenschaftssystems, zu ausgewählten Strukturaspekten von Forschung und Lehre sowie zur Planung, Bewertung und Steuerung einzelner Bereiche und Fachgebiete.

Der Rat übernimmt damit eine doppelte Vermittlerfunktion, nämlich zwischen Wissenschaft und Politik sowie - entsprechend der föderalen Struktur der Bundesrepublik - zwischen Bund und Ländern. Seine Träger sind demzufolge die Regierungen des Bundes und der 16 Länder. Er besteht aus zwei Kommissionen, der Wissenschaftlichen Kommission und der Verwaltungskommission, die in der Vollversammlung zusammentreten und dort Beschlüsse - insbesondere zur Verabschiedung von Empfehlungen und Stellungnahmen - fassen. Ebenso spielt der Wissenschaftsrat eine besondere Rolle im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen, deren dritte Runde im März 2010 angelaufen ist. Er ist in diesem Kontext für die sogenannte dritte Förderlinie verantwortlich ("Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Aufbau der universitären Spitzenforschung").

Die Wissenschaftliche Kommission hat 32 Mitglieder, die vom Bundespräsidenten berufen werden: 24 Wissenschaftler auf gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK,) der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) sowie acht Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf gemeinsamen Vorschlag der Bundesregierung und der Landesregierungen. Die Verwaltungskommission besteht aus 22 Mitgliedern.


Herausgeber:
Der Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Redaktion:
Stephan M. Hübner, Pressereferent / stv. Abteilungsleiter
Abteilung Marketing und Kommunikation
Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main
huebner@pvw.uni-frankfurt.de


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Stephan M. Hübner, 19.04.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2010