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FINANZEN/485: Sinkflug-Statistik - Achterbahn der Honorare (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 21. Dezember 2009

Sinkflug-Statistik

Achterbahn der Honorare


Berechenbare Einkünfte zu festen Euro-Preisen - diese langjährige berechtigte Forderung der Ärzte an das GKV-System sollte mit der Honorarreform 2009 endlich Wirklichkeit werden. Für die niedergelassenen Gastroenterologen in Deutschland ist dieses Versprechen zu einem Albtraum geworden. Wer die Schwankungen in den Quartalen und in den verschiedenen Abrechnungsregionen in Deutschland verfolgt, der kommt sich vor wie in der Achterbahn. Nach heftigen Auf- und Abflügen geht es letztlich unvermeidlich in den Keller.

Trauriger Spitzenreiter in der "Sinkflug-Statistik" der Vergütung ist Rheinland-Pfalz, wo im 4. Quartal 2009 satte 41 Prozent weniger Regelleistungsvolumen als im 1. Quartal 2009 für die Fachärzte für Verdauungskrankheiten zur Verfügung stehen. Dieser Wert erholt sich zwar für das 1. Quartal 2010 etwas, liegt aber immer noch um etwa 26 Prozent unter dem Wert für das 1. Quartal 2009. Das das von Quartal zu Quartal neu festgelegte Regelleistungsvolumen bestimmt das erreichbare Honorar für vertragsärztliche Leistungen.

"Bei insgesamt sinkender Vergütung für die gleich bleibende Leistung bei steigenden Kosten - allein in 2009 erhöhten sich die Personalkosten durch Tariferhöhung um ca. 5 Prozent - stellen vor allem die völlig unberechenbaren und auch von den Verantwortlichen bei Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen nicht erklärbaren heftigen Schwankungen der Honorare eine unzumutbare Situation für die Gastroenterologen dar", betont der bng-Vorsitzende Dr. Dietrich Hüppe. "Der von Ulla Schmidt versprochene Honorarzuwachs löst sich in Luft auf! Und auch die Aussagen des neuen Gesundheitsministers Philipp Rösler lassen nichts Gutes erwarten."

"Als Ärzte stehen wir in der Verantwortung gegenüber den Patienten und müssen aufwändige und teure Diagnose- und Untersuchungsverfahren vorhalten. Als wirtschaftlich verantwortliche Akteure im Gesundheitssystem müssen wir hohe Standards bei der Hygiene und der Qualität unserer Leistungen für schwerkranke Menschen garantieren können. Als Arbeitgeber sind wir unserem Personal gegenüber in der Pflicht. Wie soll ein Gastroenterologe unter den gegenwärtigen finanziellen Rahmenbedingungen arbeiten können?", so Dr. Hüppe.


Regelmäßige Informationen finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Insel 3, 89231 Neu-Ulm
Telefon: 0700 26426426, Fax: 0731 7054711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2009