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AUSLAND/1593: Kenia - Steigende Müttersterblichkeit und sinkende Kindersterblichkeit (DSW)


DSW [news] - August/September 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Steigende Müttersterblichkeit und sinkende Kindersterblichkeit in Kenia


In Kenia ist die Müttersterblichkeit in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Dies geht aus dem "Kenyan Demographic and Health Survey" hervor, den die kenianische Regierung kürzlich veröffentlicht hat.


Für die vergangenen zehn Jahre kommt die Untersuchung auf eine Rate von 488 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten. Im letzten Bericht von 2003 lag dieser Wert noch bei 414. Im Rahmen der Millennium-Entwicklungsziele hatte sich die kenianische Regierung, wie alle anderen Unterzeichnerstaaten, zu einer Reduzierung der Müttersterblichkeit bis 2015 um 75 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 verpflichtet.

Damit entspricht die Müttersterblichkeit in Kenia dem Durchschnitt aller Entwicklungsländer (450) und liegt weiterhin deutlich unter dem afrikanischen Schnitt von 820 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten. Kenia solle sich jedoch künftig an den besten Ländern orientieren, erklärte Kenias Gesundheitsministerin Beth Mugo bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse. Deshalb könne man mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein. Einer der Gründe dafür, dass Kenia bei der Müttersterblichkeit zuletzt keine Fortschritte verzeichnen konnte, liegt wohl darin, dass nach wie vor die Zahl professionell betreuter Geburten sehr niedrig ist. Nur 44 Prozent der Schwangeren bringen ihr Kind mit Unterstützung medizinischer Fachkräfte zur Welt. Lediglich 43 Prozent der Geburten finden in einer medizinischen Einrichtung statt.

Säuglingssterblichkeit gesenkt

Fortschritte wurden allerdings bei der Kindergesundheit gemacht. Kenia konnte seine Säuglingssterblichkeit von 77 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten im Jahr 2003 auf 52 senken. Bei den Unter-Fünfjährigen konnte die Rate im gleichen Zeitraum von 115 auf jetzt 74 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten gesenkt werden. Das entspricht jeweils einem Rückgang um ein Drittel. Neben der besseren Ausstattung mit Moskito-Netzen werden in der Untersuchung vor allem Impfungen als Ursache für die sinkende Kindersterblichkeit gewertet. Inzwischen haben in Kenia 77 Prozent aller Kinder im Alter zwischen zwölf und 23 Monaten vollen Impfschutz. Nur drei Prozent haben in diesem Alter noch gar keine Impfung erhalten.

Quelle: The East African, 1. August 2010; kenya.usaid.gov, 20. Juli 2010; www.who.int, 6. September 2010



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Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__August_September_2010.pdf


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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2010