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AUSLAND/1541: Frankreich - Neuer nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung des Schlaganfalls (idw)


Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland - 18.05.2010

Frankreich - Neuer nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung des Schlaganfalls angekündigt


Auf dem Ministerratstreffen am 21. April 2010 stellte die Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot den neuen Aktionsplan zur Bekämpfung des Schlaganfalls für den Zeitraum 2010-2014 vor. Ziel des Plans ist die durch einen Schlaganfall verursachte Sterblichkeit und Behinderung bis 2014 um 6% zu verringern. Dieser Plan wird mit einem Budget von 134 Millionen Euro finanziert.

In Frankreich sterben jährlich 150.000 Personen an einem Schlaganfall, davon 10% unter 45 Jahren. 400.000 leiden an Folgeschäden des Schlaganfalls. Schlaganfälle führen jährlich zu rund 1,5 Millionen kurzen Krankenhausaufenthalten und kosten den Staat insgesamt etwa 8,4 Milliarden Euro. Ziel des Plans ist es, durch eine verbesserte Prävention, eine frühzeitige Versorgung und eine verstärkerte Forschung die Anzahl der Schlaganfälle und den Schweregrad der Folgeschäden zu reduzieren.

Die Prävention und die Information vor und nach dem Schlaganfall sollen durch verschiedene Informationskampagnen verbessert werden: gezielte Maßnahmen mit Risikogruppen, verstärkte primäre Prävention bei der gesamten Bevölkerung sowie die Erstellung von Informationsmaterial, insbesondere für Jugendliche, über die Risikofaktoren (z. B. Rauchen), die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls und das empfohlene Verhalten.

Die Versorgung soll durch die Schaffung neuer Abteilungen für neurovaskuläre Erkrankungen (unités neurovasculaires - UNV) verbessert werden. Gegenwärtig gibt es 87 UNV, 2010 sollen 30 neue Abteilungen hinzukommen und für 2011 ist die Gründung 25 weiterer geplant. Jede regionale Gesundheitsbehörde soll einen Schlaganfall-Koordinator stellen, der für die Anpassung des Versorgungsangebots an die Bedürfnisse der Bevölkerung zuständig ist.

Die Schlaganfallforschung soll ebenfalls ausgebaut werden. Die nationale Forschung sei hauptsächlich klinisch. Die Schlaganfall-Grundlagenforschung (über die Ursachen und die Auswirkungen) sei in Frankreich ungenügend entwickelt und koordiniert, um internationalen Vergleichen standhalten zu können. Sie soll ausgebaut und interdisziplinär angelegt werden, wie beispielsweise durch die Kombination mit angewandter Mathematik, Soziologie oder Wirtschaft. Des Weiteren soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, um Innovationen zu fördern und die Versorgung und Therapie zu verbessern.


Kontakt:
Abteilung für Wissenschaft und Technologie
Französische Botschaft in Deutschland
Pariser Platz 5
D-10117 BERLIN
E-Mail: sciencetech@botschaft-frankreich.de

Quellen:
"Un budget de 134 millions d'euros contre les accidents vasculaires
cérébraux", Le Point - 22.04.2010
http://www.lepoint.fr/actualites-sciences-sante/2010-04-22/plan-de-lutte-un-budget-de-134-millions-d-euros-contre-les-accidents-vasculaire/1055/0/447215

"Un plan de lutte contre les accidents vasculaires cérébraux"
Le Monde - 22.04.2010
http://www.lemonde.fr/aujourd-hui/article/2010/04/21/un-plan-de-lutte-contre-les-accidents-vasculaires-cerebraux_1340672_3238.html

Redakteurin:
Léna Prochnow
lena.prochnow@diplomatie.gouv.fr

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution688


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftliche Abteilung,
Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland
Marie de Chalup, 18.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2010