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POLITIK/1864: Bessere Versorgung von Kopfschmerzpatienten (idw)


Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft - 07.10.2015

Bessere Versorgung von Kopfschmerzpatienten

DMKG schafft zertifizierte Versorgungseinrichtungen - Kopfschmerzakademie bietet Fortbildung


Migräne und Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern, die Patienten zum Arzt führen. Zwar hat sich die Versorgung von Patienten mit Kopfschmerzerkrankungen in den letzten Jahren gebessert, doch beklagen Kopfschmerzspezialisten wie auch Patienten nach wie vor Versorgungslücken. Kopfschmerzpatienten gelten als zeitaufwendig, da die korrekte Diagnose in aller Regel nur durch eine sorgfältige Erhebung der Beschwerden und die körperliche Untersuchung und nicht einfach nur durch einen Laborwert oder ein Röntgenbild gestellt werden kann.

"Das Gesundheitssystem honoriert aber gerade diese zeitintensiven Leistungen bislang unzureichend", sagt Prof. Andreas Straube, Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfscherzgesellschaft (DMKG). Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hat die Versorgungslücken in Deutschland erkannt und deshalb im Juni den Beschluss gefasst, die Schmerzversorgung in Deutschland zu verbessern. Zu den politischen Zielen gehört, die Versorgung und Begleitung schmerzkranker Menschen durch entsprechend weitergebildete und qualifizierte Ärzte in spezialisierten Einrichtungen sicherzustellen. Dabei wird von Seiten der Politik gefordert, hierfür auch entsprechende Qualitätskriterien zu entwickeln. "Es ist zu erwarten, dass eine verbesserte Vergütung schmerztherapeutischer Maßnahmen an den Nachweis der entsprechenden Fachkompetenz gekoppelt sein wird", mutmaßt Prof. Straube.

Die DMKG hat hierzu in den vergangenen zwei Jahren bereits ein strukturiertes Fortbildungsprogramm etabliert und bietet deutschlandweit Fortbildungsveranstaltungen zur Entstehung, Diagnostik und Behandlung von Kopfschmerzerkrankungen an. Auf jeder Veranstaltung können neben CME-Fortbildungspunkten auch DMKG-Fortbildungspunkte erworben werden. Gut weitergebildete Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten, die in ihrer Praxis oder Klinik einen Kopfschmerzschwerpunkt vertreten, können so das "DMKG Fortbildungszertifikate Kopf- und Gesichtsschmerz" erwerben. Für Kopfschmerz-Schwerpunktpraxen und Spezialeinrichtungen an Kliniken erarbeitet die DMKG gerade mit dem TÜV Rheinland eine Zertifizierung in einem dreistufiges Modell. Dies ermöglicht Patienten, zuweisenden Ärzten und Krankenkassen, die Qualität der Kopfschmerzversorgung zu beurteilen und sich im Versorgungsdschungel besser zurecht zu finden. Weitere Einzelheiten zum Fortbildungsprogramm der DMKG finden Sie auch im Internet unter
http://dmkg.de/kopfschmerzakademie


Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

PD Dr. med. Stefanie Förderreuther
Generalsekretärin der DMKG
Neurologische Klinik der LMU München
Ziemssenstrasse 1, 80336 München
Steffi.Foerderreuther@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. med. Andreas Straube
Präsident der DMKG
KliKhnikum Großhadern
Neurologische Klinik der Universität München
Marchioninistr. 15, 83177 München
andreas.straube@med.uni-muenchen.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dmkg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1238

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, Rita Wilp, 07.10.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2015

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