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POLITIK/1850: Koalitionsgespräche Gesundheit und Pflege - Wichtige Elemente fehlen noch (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 21. November 2013

Koalitionsgespräche Gesundheit und Pflege: Wichtige Elemente fehlen noch



Berlin, 21.11.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die von der Koalitionsarbeitsgruppe Gesundheit und Pflege getroffenen Absprachen zur Personalsituation in den Kliniken, vermisst aber eine konkrete Regelung zur Personalbemessung. Es sei erfreulich, dass nunmehr die tatsächlichen Personalkosten in die Kalkulation der Fallpauschalen einfließen sollten, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. "Im Interesse der Patienten und der Beschäftigten ist aber eine gesetzliche Personalbemessung unverzichtbar. Die künftigen Regierungsparteien haben jetzt die Chance, entscheidende Weichenstellungen für eine bessere Patientenversorgung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Kliniken vorzunehmen und die Pflege insgesamt wieder attraktiver zu machen."

ver.di-Erhebungen zufolge fehlen in deutschen Krankenhäusern derzeit rund 162.000 Stellen, davon allein 70.000 in der Pflege. Um den auch von den Koalitionsfraktionen befürworteten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff endlich umzusetzen, wären auch in der Altenpflege noch in diesem Jahrzehnt mehr als 100.000 weitere Fachkräfte erforderlich.

Gleichzeitig mahnte Bühler eine Einigung über die Finanzierung des Gesundheitssystems an: "Die solidarische Finanzierung der Krankenkassen muss wieder gewährleistet sein, die Union muss vom Zusatzbeitrag abrücken", forderte Bühler. Schon heute versuchten Krankenkassen, zulasten von Patienten zu sparen, um die Erhebung von Zusatzbeiträgen zu vermeiden.

Darüber hinaus fordert ver.di die zusätzlichen Mittel für Altenpflege bereits jetzt für die Ausbildung dringend notwendiger Fachkräfte einzusetzen. Wer damit erst 2035 beginnen wolle, wisse wenig über die Realität in der Altenpflege, sagte Bühler.

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Quelle:
Presseinformation vom 21.11.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2012