Verband der Ersatzkassen e. V. - 28. Mai 2019
vdek schlägt Maßnahmenbündel zur Entlastung von Ärzten vor
Berlin - "Die Ärzte in Deutschland leisten eine wichtige Arbeit für die Gesellschaft. Wir zollen ihnen große Anerkennung dafür." Das erklärte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), anlässlich des heute beginnenden 122. Deutschen Ärztetages in Münster, der sich u. a. mit dem Thema "Wenn die Arbeit Ärzte krank macht" befasst. Wenn die Mediziner eine hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck und die Forderung nach einer "Rundumverfügbarkeit ärztlicher Leistungen" beklagen, müsse auch strukturell angesetzt werden. Nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) kommt es in Deutschland jährlich zu einer Milliarde Arzt-Patienten-Kontakten, im Durchschnitt zu 17 je Patient.
Die vdek-Vorstandsvorsitzende schlug ein Bündel von Maßnahmen vor, mit denen Ärzte entlastet werden können und zugleich der Anstieg der Kosten gebremst und die Gesundheitsversorgung der Versicherten weiter verbessert wird. (2018 gab die GKV rund 39,5 Milliarden Euro für ärztliche Behandlungen aus. Das sind 11 Milliarden mehr als vor sechs Jahren: 2012 waren es 28,2 Milliarden Euro.)
Notfallversorgung reformieren
Überfüllte Notaufnahmen belasten Ärzte und Pflegepersonal bundesweit.
Die Behandlung von Bagatellfällen bindet Personal, das für echte
Notfälle benötigt würde. Die Politik hat gute Eckpunkte zur Reform der
Notfallversorgung vorgelegt, die viele vdek-Forderungen aufgreifen (u.
a. Portalpraxen, gemeinsame Notfallleitstelle von Rettungs- und
ärztlichem Bereitschaftsdienst). Jetzt müssen konkrete
gesetzgeberische Schritte folgen.
Digitalisierung vorantreiben
Elektronische Patientenakte (ePA), E-Rezept, Telemedizin und Co.
können Ärzte und Arztpersonal bei der Arbeit erheblich entlasten. Mit
dem geplanten "Digitale Versorgung Gesetz" (DVG) unternimmt der
Gesetzgeber einen wichtigen Schritt, um die Digitalisierung
voranzutreiben. Damit der digitale Wandel in der Gesundheitsversorgung
gelingen kann, ist es aber auch erforderlich, dass die Ärzte beim
Ausbau der Telematikinfrastruktur (TI) mitziehen.
Prävention stärken
Die Kassen bieten zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und
Gesundheitsförderung an - von Ernährungskursen über Rückentrainings
bis zur Suchtmittelentwöhnung. Sie informieren die Versicherten über
die Angebote und unterstützen Programme, um das Bewusstsein für den
Wert der Prävention zu fördern. Auch Ärzte können im
Arzt-Patienten-Kontakt das Thema Prävention ansprechen und damit
langfristig zu ihrer Entlastung und der Gesundheit der Versicherten
beitragen.
Keine unnützen Leistungen anbieten
Nicht jede durchgeführte Behandlung und Operation ist auch nötig. Das
betrifft sowohl IGEL-Leistungen als auch viele operative Eingriffe, z.
B. beim Einsetzen von Hüft- und Knieprothesen. (Laut OECD werden nur
in der Schweiz mehr Hüftgelenke implantiert als in Deutschland. Im
Jahr 2012 waren es demnach in der Bundesrepublik rund 290 pro 100.000
Einwohner, in Großbritannien z. B. gab es nur rund 180 OPs.) Der
Verzicht auf unnütze Leistungen entlastet die Ärzte, verbessert die
Gesundheitsversorgung der Versicherten und spart ihnen Geld
(IGEL-Leistungen).
Auf Zweitmeinungsverfahren hinweisen
Patienten haben vor bestimmten planbaren Eingriffen, wie z. B.
Gebärmutter-OPs, Anspruch auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung.
Sie auf das Zweitmeinungsverfahren hinzuweisen, kann dazu führen, dass
nicht unbedingt erforderliche Operationen ausbleiben. Das führt u. a.
auch zu einer Entlastung von Operateuren und Anästhesisten.
Der 122. Deutsche Ärztetag findet vom 28. bis 31. Mai 2019 in Münster statt.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen rund 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @DieTechniker
- BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
- DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
- hkk - Handelskrankenkasse
- HEK - Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter
dem Namen "Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen
(Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband
unter dem Namen "Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V."
(VdAK).
In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 270 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15
Landesvertretungen mit insgesamt rund 350 sowie mehr als 30
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die
regionale Präsenz der Ersatzkassen.
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Quelle:
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressemitteilung vom 28. Mai 2019
Askanischer Platz 1, 10963 Berlin
Telefon: 0 30 / 2 69 31-0, Fax: 0 30 / 2 69 31-2900
E-Mail: www.info@vdek.com
Internet: www.vdek.com
veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2019
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