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MELDUNG/275: Pflegereform - Keine weitere Zeit verlieren (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 16. November 2011

Caritas zu Eckpunkten Pflegereform

Pflegereform: Keine weitere Zeit verlieren


Berlin, 16. November 2011. Die heute in Berlin vorgestellten Eckpunkte zur Pflegereform kündigen kurzfristige Leistungsverbesserungen für Demenzkranke als Übergangslösung an. "Dies ist dringend notwendig, aber dennoch springt die Reform zu kurz", kommentiert Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes. "Was Demenzkranke und Pflegekräfte jetzt wirklich erwarten, ist eine zügige Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Nur dies macht eine echte Reform aus." Gegenwärtig würden viele Demenzkranke durch die Maschen des Pflegeversicherungsnetzes fallen, weil der Maßstab für die Hilfebedürftigkeit zu stark auf körperliche Gebrechen und zu wenig auf kognitive und psychosoziale Einschränkungen abziele. "Der Gesetzgeber muss noch in dieser Legislaturperiode den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in einen Gesetzestext gießen", fordert Neher. Er begrüße in diesem Zusammenhang die erneute Einberufung des Beirates zur Umsetzung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs.

Auch eine nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung stehe weiterhin aus. Es sei höchst zweifelhaft, so Neher, ob mit der Beitragserhöhung um 0,1 Prozent die von der Bundesregierung aufgelisteten Eckpunkte umgesetzt und finanziert werden können. Auch ein freiwilliger Pflege-Riester könne die Finanzierungslücken nicht stopfen. Eine private Versicherung berge das Risiko, dass Menschen mit Vorerkrankungen entweder keine Versicherung erhalten könnten oder nur zu hohen Prämien. "Menschen mit niedrigem Einkommen oder im Hartz-IV-Bezug können sich eine private Zusatzversicherung einfach nicht leisten", so Neher.


Kontakt:
Dr. Elisabeth Fix
Referentin Rehabilitation, Alten- und Gesundheitspolitik
Email: elisabeth.fix@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. November 2011
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
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Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2011