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MELDUNG/157: Deutsche Krebshilfe begrüßt Vorschlag zur Abschaffung von Vier-Bett-Zimmern (DKH)


Deutsche Krebshilfe - Bonn, 28. Dezember 2010

Schritt in Richtung bessere Patientenversorgung

Deutsche Krebshilfe begrüßt Vorschlag zur Abschaffung von Vier-Bett-Zimmern


Bonn (ct) - Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn fordert die Abschaffung von Vier-Bett-Zimmern für gesetzlich krankenversicherte Patienten in Krankenhäusern. Solche Krankenzimmer würden den Bedürfnissen der Menschen einfach nicht mehr gerecht und sie seien etwa für einen Krebskranken eine ziemliche Zumutung. Die Deutsche Krebshilfe hält die Forderung Spahns für einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Versorgung von Krebs-Patienten in Deutschland. "In einem 'Krankensaal' ist die optimale Versorgung und Betreuung eines Patienten mit einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung, der beispielsweise gerade operiert wurde, nach den Entwicklungen in der Krebsmedizin fast unmöglich und nicht mehr zeitgemäß", so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Ziel der Deutschen Krebshilfe ist es, die Qualität der Versorgung aller Krebs-Patienten in Deutschland sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich stetig zu verbessern. "Jeder Krebskranke, egal wie er versichert ist, hat ein Recht auf eine optimale onkologische Versorgung", so Nettekoven. Insbesondere vor dem Hintergrund immer kürzer werdender Liegezeiten in den Kliniken müsse die stationäre Behandlung des Patienten optimal verlaufen. Hierfür seien auch adäquate Räumlichkeiten unabdingbar. "Wie soll beispielsweise ein angemessener Arzt-Patienten-Dialog in einem Drei-oder Vier-Bett-Zimmer zustande kommen oder auch psychosoziale Aspekte berücksichtigt werden?", fragt Nettekoven. Der Anstoß und die jetzige Diskussion seien längt überfällig gewesen. Für die in diesem Zusammenhang von Kritikern aufgeworfene Kostenfrage hat die Deutsche Krebshilfe nur bedingt Verständnis: "Wichtig ist doch, für die Problematik zu sensibilisieren und mit allen Verantwortlichen im Gesundheitswesen eine Strategie zu entwickeln, um mittelfristig schwerkranken Patienten eine angemessene und zeitgemäße räumliche Umgebung für ihre Genesung zu ermöglichen".

Gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren will die Deutsche Krebshilfe in Deutschland eine Neuorientierung in der Krebsmedizin einleiten. Ziel ist es, alle Krebs-Patienten flächendeckend nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards zu behandeln und zu versorgen.


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Januar 2010