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KASSEN/981: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 20.11.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 47 - Kurznachrichten aus der KBV vom 20. November 2013

→  KBV und Hochschulmedizin fordern bessere Rahmenbedingungen für Ärzteausbildung
→  KBV, BÄK und BMG verleihen Forschungspreis für historische Aufarbeitung
→  Gericht hebt Honorarplus in Sachsen-Anhalt auf
→  Medizinstudierende lehnen Landarztquote ab
→  Hebammenverband beklagt steigende Haftpflichtprämien



___Kompakt - Aus KBV und KVen___
KBV und Hochschulmedizin fordern bessere Rahmenbedingungen für Ärzteausbildung

Die KBV und die Deutsche Hochschulmedizin haben ein klares Bekenntnis der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik zur besseren Finanzierung der medizinischen Ausbildung in Deutschland gefordert. Die Parteien müssten sich im Koalitionsvertrag auf klare Rahmenbedingungen für eine moderne und zukunftsorientierte Lehre in der Universitätsmedizin einigen, um die Zukunft des Gesundheitssystems zu gewährleisten. "Wer will, dass junge Ärzte fit für die sich permanent verändernden Anforderungen gemacht werden, der muss auch gewährleisten, dass sich das Studium den Veränderungen des Wissensstandes und des Versorgungsgeschehens anpasst", erklärte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann.

(Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Hochschulmedizin und der KBV, 18. November)

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KBV, BÄK und BMG verleihen Forschungspreis für historische Aufarbeitung

KBV, Bundesärztekammer (BÄK) und Bundesgesundheitsministerium (BMG) haben zum vierten Mal den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Forschungspreis für wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Ärzte während der NS-Diktatur verliehen. Den ersten Preis erhielt die Dissertation von Dr. Karl-Werner Ratschko zur Rolle der Medizinischen Fakultät in Kiel während der NS-Zeit. Der 2. Preis ging an Matthis Krischel, Friedrich Moll, Julia Bellmann, Albrecht Scholz und Dirk Schultheiss für ihre Veröffentlichung "Urologen im Nationalsozialismus". Einen Sonderpreis erhielten Dr. Ruth Jacob für ihre Arbeit über jüdische Ärzte in Schöneberg sowie Sigrid Falkenstein für das Buch "Annas Spuren - Ein Opfer der NS "Euthanasie". Die Jury würdigte die ausgezeichnete Qualität der eingereichten Arbeiten und deren weitgefächerte Themen- sowie Methodenvielfalt, die ein breites Spektrum von der Alltags- bis zur Institutionengeschichte abdecke.

(Gemeinsame Pressemitteilung von KBV, BÄK und BMG, 15. November)

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Gericht hebt Honorarplus in Sachsen-Anhalt auf

Das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt hat die Steigerung der finanziellen Mittel für die ambulante Versorgung in Höhe von 14,69 Prozent aufgehoben. Im Dezember 2012 hatte das Landesschiedsamt diese Erhöhung verteilt auf die Jahre 2013 bis 2015 gegen das Votum der Krankenkassen beschlossen. Diese reichten daraufhin Klage gegen den Schiedsspruch ein und konnten in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren erreichen, dass sie die Beschlüsse des Landesschiedsamts bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren nicht umsetzen mussten. Das Gericht entschied nun im Sinne der Krankenkassen. "Das Urteil ist das falsche Signal für die ambulante medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Landes, Dr. Burkhard John. Er wolle nun alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Finanzmittel an das notwendige Maß anzupassen.

(Pressemitteilung der KV Sachsen-Anhalt, 14. November)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Medizinstudierende lehnen Landarztquote ab

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) und der Sprecherrat der Medizinstudierenden im Marburger Bund (MB) haben vor einer Landarztquote gewarnt. Sie sei ein ungeeignetes Mittel, um den Ärztemangel in ländlichen Regionen zu bekämpfen, sagte Jonathan Schütze, Präsident der bvmd. CDU und CSU planen, bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen verstärkt Bewerber zu berücksichtigen, die sich dazu verpflichten, nach dem Abschluss in einer unterversorgten Region zu arbeiten. "Dies halten wir für eine völlig unangemessene Einschränkung der persönlichen Entscheidungsfreiheit der Studierenden", machte Schütze deutlich.

(Gemeinsame Pressemitteilung von bvmd und Medizinstudierenden im MB, 13. November)

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Hebammenverband beklagt steigende Haftpflichtprämien

Der Deutsche Hebammenverband (DHV) hat vor steigenden Prämien zur Berufshaftpflichtversicherung von mehr als 20 Prozent zur Mitte des kommenden Jahres gewarnt. In der Geburtshilfe tätige freiberufliche Hebammen müssten dann über 5.000 Euro im Jahr für ihre Versicherung zahlen. "Schon jetzt finden viele Frauen nur schwer eine Hebamme für die Geburt oder das Wochenbett", kritisierte Martina Klenk, Präsidentin des DHV. Diese Situation werde sich durch höhere Prämien verschärfen, prognostiezierte sie. Der DHV fordert daher eine gesetzliche Lösung. Denkbar sei Klenk zufolge zum Beispiel ein staatlich finanzierter Haftungsfonds, der die Kosten über einer bestimmten Haftungsobergrenze übernimmt. Nötig sei zudem eine Regressdeckelung für die Forderungen der Sozialversicherungsträger. Für 2015 haben Versicherer bereits weitere Erhöhungen angekündigt.

(Pressemitteilung des DHV, 18. November)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 47 vom 20. November 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2013