Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

KASSEN/917: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 23.01.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 04 - Kurznachrichten aus der KBV vom 23. Januar 2013

→  Befragung: Ärzte wollen den Sicherstellungsauftrag, fordern aber andere Bedingungen
→  Aktueller Stand der regionalen Honorarverhandlungen
→  Neuausrichtung der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände
→  vdek kritisiert hohe Mehrwertsteuer auf Arzneimittel



___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Befragung: Ärzte wollen den Sicherstellungsauftrag, fordern aber andere Bedingungen

76 Prozent der Vertragsärzte und -psychotherapeuten wollen, dass der Sicherstellungsauftrag für die ambulante Versorgung in den Händen der ärztlichen Selbstverwaltung bleibt. Allerdings befürworten 66 Prozent dies nur, wenn sich die bestehenden Rahmenbedingungen entscheidend ändern. Das hat eine Befragung der KBV unter allen niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten ergeben. Am 18. Januar stellte die KBV die Ergebnisse der Befragung zum Sicherstellungsauftrag [http://www.kbv.de/befragung.html] vor, an der sich rund 80.000 Niedergelassene beteiligten: "Wir sehen die Ergebnisse als klaren politischen Auftrag. Es müssen Änderungen der Rahmenbedingungen her. Vor dem Hintergrund, dass lediglich zehn Prozent der Befragten alles so belassen wollen, wie es jetzt ist, zeigt sich, dass die Unzufriedenheit bei den niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten groß und weit verbreitet ist. Das ist ganz eindeutig", sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler. In einem Video [http://www.kv-on.de/html/1042.php] auf KV-on, dem Web-TV der Kassenärztlichen Vereinigungen, berichtet er über die Ergebnisse und erklärt, worum es beim Sicherstellungsauftrag geht.

(Pressemitteilung der KBV, 18. Januar; Video auf KV-on, 18. Januar)

*

Aktueller Stand der regionalen Honorarverhandlungen

Die 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) verhandeln mit den Krankenkassen über das regionale Honorar für die Vertragsärzte und -psychotherapeuten: Sie müssen einen Punktwert und die Gesamtvergütung festlegen. Die KVen Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein haben sich als erste KVen mit den Krankenkassen geeinigt. In Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sind die Verhandlungen gescheitert und das Schiedsamt wurde angerufen. Dies hat in Sachsen-Anhalt im Dezember eine Entscheidung getroffen. In Niedersachsen haben die Krankenkassen das Schiedsamt angerufen, um zwei offene Punkte zu klären, nachdem sich die Verhandlungspartner am 14. Januar weitgehend geeinigt hatten und in Hamburg ist man gerade dabei, das Schiedsamt zu besetzen. In den KVen Hessen, Bremen, Bayerns, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Westfalen-Lippe, Rheinland-Pfalz, Saarland und Brandenburg laufen die Gespräche noch.

(Ärzte Zeitung, 21. Januar; Pressemitteilung der KV Nordrhein, 17. Januar; Pressemitteilung der KV Sachsen-Anhalt, 20. Dezember; Pressemitteilung der KV Berlin, 17. Dezember; Pressemitteilung der KV Sachsen, 19. November)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Neuausrichtung der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände

Die Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GFB) hat sich als eingetragener Verein neu aufgestellt. Neuer Präsident ist Prof. Hans-Peter Bruch und neuer Vizepräsident Dr. Wolfgang Wesiack. Bislang sind in der GFB 21 Berufsverbände vertreten. Der Hartmannbund und der Verband der leitenden Krankenhausärzte wollen Mitglieder werden.

(Pressemitteilung der GFB, 18. Januar)

*

vdek kritisiert hohe Mehrwertsteuer auf Arzneimittel

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat gefordert, den Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel von bisher 19 Prozent auf 7 Prozent zu senken. So könnten Ausgaben in Höhe von etwa 3,2 Milliarden Euro pro Jahr in der gesetzlichen Krankenversicherung vermieden werden, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Ulrike Elsner. Grund für die Kritik ist ein Bericht des Bundesgerichtshofs, der bereits im Juni 2010 empfahl, den Katalog der Steuerermäßigungen grundlegend zu überarbeiten.

(Deutsches Ärzteblatt online, 17. Januar; Presseerklärung des vdek, 17. Januar)

*

Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 04 vom 23. Januar 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2013