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AUSLAND/2218: Jemen - Ärzte ohne Grenzen behandelt zahlreiche Verletzte in Aden (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 27. März 2015

Jemen: Ärzte ohne Grenzen behandelt zahlreiche Verletzte in Aden


Jemen: Ärzte ohne Grenzen behandelt zahlreiche Verletzte in Aden In den vergangenen Tagen hat Ärzte ohne Grenzen in einem Krankenhaus in der Stadt Aden im Süden des Jemen unzählige Personen behandelt, die bei den Kämpfen verletzt wurden. Die Organisation erinnert die Konfliktparteien daran, dass die Neutralität von Krankenhäusern respektiert werden muss.

Nachdem Huthi-Kämpfer Donnerstagfrüh in Aden eingetroffen sind, haben die Kämpfe in der Stadt zugenommen. Es herrschen chaotische Zustände, es kommt zu Zusammenstößen und Plünderungen. Das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen hat am Donnerstag bereits 80 Verletzte aufgenommen, weitere werden erwartet.

Zwischen dem 19. und 25. März wurden mehr als 180 Patienten im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Aden aufgenommen. Allein am Mittwoch wurden dort mehr als 50 Patienten eingeliefert, darunter viele, die bei den Zusammenstößen in Lahj verletzt wurden. Die meisten von ihnen hatten Schusswunden und mussten notoperiert werden. Zwischen dem 24. und 25. März wurden zudem 19 Patienten in Ad-Dhale aufgenommen, wo Ärzte ohne Grenzen eine Nothilfe-Station betreibt.

"Krankenhäuser müssen neutrale Orte bleiben. Wir verlangen von allen Seiten, das Krankenhaus in Aden nicht mit Waffen zu betreten und den Verletzten einen ungehinderten Zugang zu ermöglichen", sagt Dunia Dekhili, Programmleiterin von Ärzte ohne Grenzen im Jemen.

Ärzte ohne Grenzen ist mit Krankenhäusern in den Regionen Ad-Dhale, Lawdar und Lahj in Kontakt, um Überweisungen von Patienten sowie eventuelle Unterstützung zu ermöglichen. Zudem beobachten die Mitarbeiter die Situation in Sanaa und sind bereit, auch dort Hilfe zu leisten.

Da die internationalen Flughäfen von Aden und Sanaa momentan beide geschlossen sind, ist es für Ärzte ohne Grenzen nicht möglich, zusätzliche Mitarbeiter ins Land zu bringen, um das überlastete medizinische Notfallpersonal vor Ort zu unterstützen.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2015

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