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AUSLAND/1607: Weltbevölkerungsbericht - Die Müttersterblichkeit ist weltweit rückläufig (DSW)


DSW [news] - Oktober 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Die Müttersterblichkeit ist weltweit rückläufig

Besonders in Asien und in Nordafrika wurden zwischen 1990 und 2008 Fortschritte erzielt.


Noch immer sterben jedoch jährlich 358.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes - 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Das belegen neue Daten, die der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) im Vorfeld des UN-Weltarmutsgipfels vom 20. bis 22. September in New York vorgestellt hat.



Große Unterschiede zwischen einzelnen Regionen

Einigen Ländern gelang es, die Müttersterblichkeit seit 1990 um mehr als 50 Prozent zu senken, so das Ergebnis des Berichts, an dem neben UNFPA auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk Unicef sowie die Weltbank beteiligt waren. Dies gelang beispielsweise durch verbesserte medizinische Betreuung und einen besseren Zugang zu reproduktiven Gesundheitsdiensten inklusive Familienplanung. Zu diesen Ländern zählt zum Beispiel Ägypten. Jedoch bleibt gerade in Afrika südlich der Sahara die Müttersterblichkeit weiterhin dramatisch hoch, auch wenn einige Länder in dieser Region im Bereich der Müttergesundheit Erfolge erzielten. Hier ist das Risiko einer Frau, bei der Geburt zu sterben, 1 zu 31 (zum Vergleich: In Deutschland beträgt das Risiko 1 zu 11.100). Besonders hoch ist die Müttersterblichkeit weiterhin in Somalia und im Tschad (jeweils 1 zu 14).

Die Vereinten Nationen verpflichteten sich im Jahr 2000, die Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um drei Viertel zu senken (Millennium-Entwicklungsziel 5). Demnach müsste die Müttersterblichkeit pro Jahr um 5,5 Prozent sinken. Tatsächlich sind es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur 2,3 Prozent.

Familienplanung rettet Leben

Familienplanung spielt eine zentrale Rolle dabei, das Leben von Müttern und Kindern zu retten. Frauen, die Zugang zu Verhütungsmitteln und Familienplanung haben, können die Abstände zwischen ihren Geburten strecken, was ihrer Gesundheit und der ihrer Kinder zugute kommt. Weltweit haben 215 Millionen Frauen keinen Zugang zu modernen Verhütungsmethoden, obwohl sie die Größe ihrer Familien gerne planen oder die Abstände zwischen Geburten vergrößern würden. UNFPA schätzt, dass pro Jahr insgesamt zwölf Milliarden US-Dollar zusätzlich für Familienplanung sowie Mütter- und Kindergesundheit erforderlich sind, um das Millenniumsziel zu erreichen.

Den Bericht "Maternal Mortality: 1990 to 2008" von UNFPA, Unicef, WHO und der Weltbank können Sie in englischer Sprache kostenlos herunterladen:
http://www.who.int/reproductivehealth/publications/monitoring/9789241500265/en/index.html

Quelle: DSW-Pressemitteilung, 15. September 2010.


Die deutsche Kurzfassung des aktuellen Weltbevölkerungsberichts "Krise, Frieden, Wiederaufbau: Gesellschaften im Wandel", der sich unter anderem mit geschlechtsspezifischer Gewalt in Konfliktregionen beschäftigt, können Sie hier kostenlos herunterladen:
http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen/weltbevoelkerungsbericht2010.shtml?navanchor=1010051

oder in gedruckter Form bestellen:
http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen/bestellformular.php

Eine Zusammenfassung des Weltbevölkerungsberichts finden Sie hier:
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Zusammenfassungwbb2010.pdf

Ein Infoblatt zu den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates zu Frauen, Frieden und Sicherheit finden Sie hier:
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Infoblatt_Resolutionen_Weltsicherheitsrat.pdf

Infoblätter zu weiteren Themen des Weltbevölkerungsberichts finden Sie hier
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Grafiken_und_Infos_2010_final.pdf


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Oktober_2010.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Oktober 2010
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2010