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VORSORGE/506: Darmkrebsvorsorge - Projekt "1.000 mutige Männer gesucht!" (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 21. Juni 2010

Darmkrebsvorsorge

1.000 mutige Männer gesucht!


(21.06.2010) Repräsentative Umfragen belegen, dass sich die Kenntnisse der Bürger über Darmkrebs und Darmkrebsvorsorge in den letzten Jahren erheblich verbessert haben. "Das Wissen ist vorhanden", sagt der Dr. Arno Theilmeier, "aber oft fehlt der Anstoß, dieses Wissen adäquat zu nutzen!"

Nicht jeder Polyp wird zum Tumor. Aber jeder Tumor war mal ein Polyp. "Zur Vermeidung von Darmkrebs kommt es darauf an", betont der Experte vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen, "vorhandene Darmpolypen rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen." Darmpolypen sind meistens gutartige Geschwülste. Sie stören nicht und sie tun nicht weh. Man könnte gut mit ihnen leben, wenn sich nicht manchmal aus ihnen ein bösartiger Tumor entwickeln würde. Dann hat man ein echtes Problem!

Der Vergleich von repräsentativen Bevölkerungsumfragen aus den Jahren 2002 und 2008 zeigt, dass sich die Zahl derer, die sich gut über Darmkrebs informiert fühlen von 21 Prozent auf 44 Prozent mehr als verdoppelt hat. Dreimal so viele Menschen, fast drei Viertel der Befragten, wissen um die Möglichkeiten der Früherkennung. Aber nur rund 16 Prozent der Anspruchsberechtigten haben im selben Zeitraum eine Darmspiegelung zur Früherkennung genutzt.

Vor allem Männer erweisen sich immer noch als Vorsorge-Muffel. In NRW wird deshalb jetzt in einem Pilotprojekt versucht, daran etwas zu ändern. Im Rahmen der Kampagne "Tausend mutige Männer für Mönchengladbach" wird mit Plakaten und Aktionen im öffentlichen Raum zur Teilnahme an der Darmspiegelung aufgefordert. Besonders auffällig finden sich zum Beispiel auf den Gehwegen grüne Punkte mit dem Hinweis "Vorbeugen hilft!". Nach sechs Monaten erfolgt eine wissenschaftliche Bewertung des "Mutige-Männer-Projekts". Bei Erfolg sollen Idee und Konzept auf andere Orte übertragen werden.

"Der bng setzt sich dafür ein, dass auch bundesweit noch mehr dafür getan wird, um die Menschen zur Vorsorge zu bewegen", erklärt Dr. Theilmeier, der selbst in das Möchengladbacher Projekt involviert ist. "Darmkrebs muss nicht sein. Jeder kann sich durch Vorsorge davor schützen!"



Weitere Informationen im Internet unter:
www.ich-geh-da-hin.de und www.mutige-maenner.de
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2010