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MELDUNG/903: 20 Jahre Pflegewissenschaft an der Uni Witten/Herdecke (idw)


Universität Witten/Herdecke - 25.05.2016

20 Jahre Pflegewissenschaft an der Uni Witten/Herdecke

Festakt am 3. Juni 2016 mit NRW-Gesundheits- und Pflegeministerin Steffens


Das 1995 an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) gegründete Department für Pflegewissenschaft gilt als Pionier seines Bereichs und hat wesentlich zur Professionalisierung und Akademisierung der Pflegeberufe in Deutschland beigetragen. "Unser Antrieb damals war es, die Arbeit der Pflegenden genauso wissenschaftlich zu untermauern, wie es in der Medizin schon immer der Fall war. Ein Novum, denn in der Pflege herrschte der Grundsatz: Wir gehen so vor, weil es immer schon so gemacht wurde, leider nicht immer auch zum Wohle der Patienten. Genau das wollten wir ändern", erklärt Prof. Christel Bienstein, Leiterin des Departments für Pflegewissenschaft das Kernanliegen. Seither ist den Wittener Pflegewissenschaftlern mit vielen wissenschaftlichen Untersuchungen gelungen, dass Pflege nicht nur als medizinischer Arbeitsbereich, sondern auch als Gegenstand von Wissenschaft und Forschung wahrgenommen wird.

Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens würdigt die Arbeit des Departments und weist auf zukünftige Aufgaben hin: "Wir haben in Nordrhein-Westfalen früh erkannt, dass die Pflegewissenschaft wichtige Grundlagen liefert, um den Herausforderungen in der Pflege durch den demographischen Wandel zu begegnen. NRW nimmt seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet ein. Dazu hat das Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke maßgeblich beigetragen und den Wissenschaftszweig deutschlandweit geprägt. Der enge Bezug zwischen Theorie und Praxis sorgt dafür, dass sich Verbesserungen in der Versorgung an den Bedürfnissen und Bedarfen der Pflegebedürftigen orientieren. Die Pflegewissenschaft liefert wichtige Fakten für nachhaltige politische Entscheidungen. Zum Beispiel, wie wir die Strukturen in der Pflege verändern müssen, um die Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe zu erleichtern sowie Systemgrenzen - auch bei der Finanzierung von Pflegeleistungen - zu überwinden. Ein wichtiger Schritt im Hinblick auf diese Aufgaben ist die akademische Pflegeausbildung. Die Absolventinnen und Absolventen in NRW bringen ihre wissenschaftlichen Kenntnisse in die Praxis ein und sind Fachkräfte, die in allen Aufgabenbereichen dringend gebraucht werden."

Zum Sommersemester 1996 startete die UW/H mit 28 Studierenden den ersten Studiengang für Berufspflegende an einer deutschen Universität. Das Programm wurde zunächst als neun-semestriger Diplomstudiengang ausgelegt, wurde dann aber im Rahmen des Bologna-Prozesses zu den ersten konsekutiven Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschluss an der UW/H umgewandelt. Im April 1999 zeichnete das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen die beiden konsekutiven Studiengänge als Modellprojekt aus.

"Lehre und Forschung der Wittener Pflegewissenschaftler bürgen für Qualität und erregen bundesweit immer wieder Aufmerksamkeit. Erst kürzlich haben die Publikationen 'Nachts im Krankenhaus' oder auch die Fortschreibung 'Nachts im Altenheim', hohe Medienresonanz erzielt, weil die Experten der UW/H Themen mit hoher Alltagsrelevanz aufgreifen. Sie schaffen es, dass der Kranken- und Altenpflege mit mehr als 1,1 Mio. Beschäftigten als einem bedeutenden Bereich unseres Gesundheitssystems mehr Aufmerksamkeit geschenkt und damit auch mehr Anerkennung gezollt wird", hebt UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff hervor.

"Sowohl auf politischer als auch auf universitärer Seite musste viel Überzeugungsarbeit für die junge und innovative wissenschaftliche Disziplin geleistet werden. Ohne die hochschulpolitische Weitsicht sowie die tatkräftige Unterstützung des Universitätsgründers, Dr. Konrad Schily, wäre das sicher nicht möglich gewesen" erinnert sich Prof. Christel Bienstein, die die Pflegewissenschaft in Witten mit aufgebaut hat.

Am 3. Juni 2016 feiert die Pflegewissenschaft der UW/H ihren 20. Geburtstag und lädt Freunde, Förderer und Wegbegleiter sowie Professoren, Studierende und Alumni herzlich nach Witten ein.


Weitere Informationen bei
Prof. Christel Bienstein
christel.bienstein@uni-wh.de

• Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
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Programm des Festaktes "20 Jahre Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution226

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Witten/Herdecke, Kay Gropp, 25.05.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2016

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