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Universitätsklinikum Würzburg - 07.04.2015

Designer-T-Zellen gegen Brustkrebs: "Hilfe im Kampf gegen Krebs" fördert neues Forschungsprojekt

Mit 59.000 Euro fördert der Verein "Hilfe im Kampf gegen Krebs" ein neues Forschungsvorhaben am Uniklinikum Würzburg. Ziel dabei ist es, die körpereigenen Abwehrzellen gentechnisch so aufzurüsten, dass sie in der Lage sind, die bösartigen Tumorzellen bei Brustkrebspatientinnen zu eliminieren.

Mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist das Mammakarzinom, der Brustkrebs, die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Am Uniklinikum Würzburg soll nun in einem neuen Forschungsvorhaben ein hochinnovativer Therapieansatz entwickelt werden. Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses stehen dabei die T-Zellen. Sie zählen zu den stärksten Waffen der körpereigenen Immunabwehr. "Nur leider können diese Killer in der Regel Krebszellen nicht von gesunden Zellen unterscheiden und greifen sie deshalb auch nicht an", erläutert Prof. Hermann Einsele, der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW).

T-Zellen mit synthetischem Sensor ausstatten

Der Krebsexperte fährt fort: "Wir wissen jedoch, dass T-Zellen bösartige Tumorzellen sehr wohl hocheffektiv eliminieren können, wenn sie mit einem synthetischen, sogenannten chimären Antigenrezeptor ausgerüstet werden." Der chimäre Antigenrezeptor, kurz CAR, arbeitet wie ein Sensor, der gezielt an ein Oberflächenmolekül auf den Tumorzellen bindet. Die gentechnisch verbesserten T-Zellen werden so in die Lage versetzt, Tumorzellen im Körper aufzuspüren. "Besonders für die Behandlung der Leukämie ist die klinische Evaluierung dieser neuen Therapieform schon gut vorangekommen", berichtet Prof. Einsele.

Jetzt sollen CAR T-Zellen auch gezielt für den Einsatz gegen Brustkrebs "scharf gemacht" werden. "Wir wollen vor allem erreichen, dass die CAR T-Zellen im feindlichen Mikromilieu des Tumors ihre Funktion gut erhalten und die Tumorzellen möglichst komplett abräumen, um ein langes, krankheitsfreies Überleben zu erreichen", schildert Dr. Michael Hudecek. Der an der Medizinischen Klinik II beschäftigte Forschungsgruppenleiter wird diesen Ansatz zusammen mit der Krebsforscherin Dr. Tanja Stüber von der Würzburger Universitätsfrauenklinik von jetzt an in einem einjährigen Projekt verfolgen.

Hilfe im Kampf gegen Krebs zahlt 59.000 Euro

Die dabei auftretenden Personal- und Sachkosten in Höhe von insgesamt 59.000 Euro übernimmt der "Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.". Die Gründerin des Vereins, Gabriele Nelkenstock, kommentiert: "Wir unterstützen die Arbeitsgruppe von Dr. Hudecek und weitere talentierte Wissenschaftler der Medizinischen Klinik II schon seit einigen Jahren. So stellte Hilfe im Kampf gegen Krebs unter dem Motto 'Forschen statt Resignieren' bereits über 150.000 Euro für ähnliche Vorhaben zur Verfügung. Wir sind froh, am Uniklinikum Würzburg so begeisterte, international anerkannte Spitzenforscher in ihrer Arbeit fördern zu können."

Nach Einschätzung von Prof. Achim Wöckel, dem Direktor der Frauenklinik des UKW, werden die in der Projektlaufzeit von März 2015 bis Februar 2016 gewonnenen Erkenntnissen für die klinische Umsetzung der CAR T-Zell-Therapie bei seinen Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom von entscheidender Bedeutung sein. "Deshalb sind wir dem Verein 'Hilfe im Kampf gegen Krebs' und all seinen Förderern für die Unterstützung besonders dankbar", unterstreicht Prof. Wöckel.

Um die Arbeit des Vereins "Hilfe im Kampf gegen Krebs" auch in Zukunft voranzutreiben, sind Spenden immer willkommen unter:

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1764

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg, Susanne Just, 07.04.2015

Raute

Universität Witten/Herdecke - 07.04.2015

App von UW/H Studenten macht aus dem Smartphone einen Meditationstrainer

App von UW/H Studenten macht aus dem Smartphone einen Meditationstrainer / Die Wirtschafts-Studenten der Universität Witten/Herdecke Jonas Leve und Manuel Ronnefeldt gründeten das Start-Up "7Mind"

Das von den Wirtschafts-Studenten der Universität Witten/Herdecke Jonas Leve und Manuel Ronnefeldt gegründete Start-Up, die 7Mind GmbH, hat ein deutschsprachiges Übungsprogramm für Meditation und Achtsamkeit auf dem Smartphone veröffentlicht. Es ist die erste App in Deutschland, die den Nutzer in einem kompletten Kursprogramm mit der Praxis von Meditation und Achtsamkeit vertraut macht. Die Idee der beiden: Das Smartphone, bisher vor allem assoziiert mit Ablenkung, Informationsflut und ständiger Erreichbarkeit, wird nun zum Helfer gegen Stress. Die App unterstützt beim mentalen Auftanken zwischendurch und hilft dabei den Fokus auf das Hier und Jetzt nicht zu verlieren. Eine Idee zur richtigen Zeit - empfinden laut einer Studie der Techniker Krankenkasse fast 60 Prozent aller Deutschen ihr Leben als stressig.

Die 7Mind App will diesem Negativ-Trend entgegenwirken. Im Grundlagenkurs erlernt man in 7x7 Minuten das 1x1 der Meditation. Im Stress-Kurs werden im gleichen Format Techniken vermittelt, mit denen man dem alltäglichen Stress, besonders im Job, etwas entgegensetzen kann. Die App hat auch Meditationen zum Einschlafen oder für besondere Stress-Momente. Meditiert werden kann mit der App im Zug oder Flugzeug genauso gut wie in den heimischen vier Wänden oder im Büro. Alles was es dazu braucht ist ein Smartphone und Kopfhörer.

Als Mitgründer von 7Mind gewannen die beiden Studenten Paul J. Kohtes. Kohtes gründete eine der erfolgreichsten deutschen PR-Agenturen Kohtes Klewes (heute Ketchum Pleon) und entwickelte Kommunikationsstrategien für Mercedes, die Weltausstellung Expo 2000 und die großen Energieversorger, bevor er in den Klöstern Japans die Zen-Meditation für sich entdeckte. Heute ist er ein bekannter Autor und Führungskräfteberater.

"Wir hatten die Idee, ein umfassendes Achtsamkeitstraining in Form einer App umzusetzen", so der Student Jonas Leve, und Manuel Ronnefeldt ergänzt, "ohne dass man dafür extra einen Kurs besuchen muss". Mit dieser Idee traten sie an Kohtes heran, der davon sofort begeistert war. Unter dem Motto "Das 1x1 der Meditation in 7x7 Minuten" soll es von nun an wirklich einfach sein, das Meditieren für sich zu entdecken. Die Ausrede "dafür habe ich keine Zeit" lassen die beiden nicht mehr gelten. "Die positiven Wirkungen von Meditation sind zu überzeugend, um es nicht einmal zu versuchen", so Jonas Leve. Unzählige Studien verweisen mittlerweile auf den positiven Nutzen der Meditation. So arbeitet 7Mind mit dem Harvard-Professor Tobias Esch zusammen, der die wissenschaftliche Leitung von 7Mind innehat.

7Mind wird darüber hinaus das Thema Meditation in Unternehmen, das in den USA und England schon sehr viel populärer ist, auch in Deutschland anbieten. Mitte des Jahres wird eine umfassende Version der App auf den Markt kommen, die auf die Bedürfnisse im betrieblichen Gesundheitsmanagement und der Führungskräfteentwicklung zugeschnitten ist. Die Initiatoren sind zuversichtlich, dass sie hier auf großes Interesse stoßen. Selbst im Top-Management ist das Thema Meditation und Achtsamkeit inzwischen angekommen. Erst kürzlich ließen sich zwei DAX-Vorstände meditierend im Manager-Magazin ablichten.

Das erklärte Ziel von 7Mind ist es, Meditation und Achtsamkeit, so Manuel Ronnefeldt, "nicht nur zu den 5 Prozent zu bringen, die Meditation bereits für sich entdeckt haben, sondern zu den 95 Prozent, die bisher noch nicht meditieren. Das Smartphone ermöglicht es auch Anfängern, jederzeit und an jedem Ort zu meditieren". Mit der App wird eine uralte Tradition in die heutige Zeit gebracht. "Wir nutzen die moderne Technologie, um eine über 2000 Jahre alte Methode zeitgemäß und entmystifiziert in den Alltag der Menschen zu bringen", erläutert Jonas Leve.

* Die App ist im Appstore und im Google Playstore kostenlos verfügbar.
(Weitere Infos unter http://www.7Mind.de)

* Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.7Mind.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution226

Quelle: Universität Witten/Herdecke, Kay Gropp, 07.04.2015

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2015

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