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MELDUNG/682: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 22.04.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  BMBF-Projekt zur Förderung von Laufbahnen in der Altenpflege
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Universität Vechta - 19.04.2013

BMBF-Projekt zur Förderung von Laufbahnen in der Altenpflege

Verbundpartner treffen sich an der Universität Vechta - Bund fördert mit 1,2 Millionen Euro

Am Freitag, 19. April 2013, fand an der Universität Vechta das erste Verbundtreffen im Projekt "KoLaGe - Kompetenzbasierte Laufbahngestaltung in der Pflege" statt. Im Fokus von KoLaGe steht die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Altenpflege. Zusammen mit den Projektpartnern AWO Wohnen & Pflegen Weser-Ems, Bremer Heimpflege - einer hundertprozentigen Tochter der Bremer Heimstiftung - und dem Paritätischen Verein Heidekreis e.V. werden in ausgewählten Einrichtungen der Projektpartner kompetenzbasierte Laufbahnen entwickelt. Gemeint sind damit alternsgerechte Arbeitsplätze, die einen Verbleib im Beruf so lange wie möglich gewährleisten und in denen berufserfahrene Pflegekräfte ihre über die Jahre hinweg gewonnenen Kompetenzen gezielt einsetzen können. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF/ESF/EU) im Zeitraum von 2012-2015 mit einer Gesamtsumme von rund 1,2 Millionen Euro gefördert.

Die Altenpflege wird aufgrund des demografischen Wandels in doppelter Weise vor eine große Herausforderung gestellt: Es zeigt sich ein steigender Bedarf an professioneller Hilfe gepaart mit einem zunehmenden Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Pflegekräfte und die Steigerung der Attraktivität dieses Berufsfelds für Nachwuchskräfte an Bedeutung.

Die Leitfrage des Projekts formuliert Verbundkoordinator Prof. Dr. Frerich Frerichs von der Universität Vechta daher so: "Wie können für MitarbeiterInnen attraktive Laufbahnen in der Altenpflege gestaltet werden?" Im Rahmen des Verbundtreffens wurden von den insgesamt 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch sich daran anschließende Fragestellungen diskutiert: Wie können Laufbahnen gefördert werden? Wie kann eine alters- und alternsgerechte Aufgabenverteilung umgesetzt werden? Wie können beruflich oder außerberuflich erworbene Kompetenzen in den Arbeitsalltag integriert werden? Welche innovativen Finanzierungsmöglichkeiten müssen geschaffen werden?

Die Pflegepraxis ist sich des Handlungsbedarfs bewusst. Im Projekt KoLaGe wollen sich die AWO Weser-Ems, die Bremer Heimstiftung und der Paritätische Verein Heidekreis der Herausforderung stellen, in dem neue Entwicklungen angestoßen und innovative Laufbahnprofile umgesetzt werden.

Noch dieses Jahr wird in sieben stationären bzw. ambulanten Modelleinrichtungen im Oldenburger Land, im Heidekreis und in Bremen mit der Einführung von kompetenzbasierten Laufbahnen begonnen. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation übernimmt dabei die Universität Vechta. Die Ergebnisse des Projekts sollen auch anderen Altenpflegeeinrichtungen helfen, sich im Wettbewerb um Altenpflegekräfte gut zu positionieren und somit die prognostizierten negativen Auswirkungen des demografischen Wandels für sich abzumildern.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-vechta.de/einrichtungen/wissenschaftliche-einrichtungen/institute-faecher/ifg/forschung/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution170

Quelle: Universität Vechta, Sabrina Daubenspeck, 19.04.2013

Raute

Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. - 19.04.2013

Richtfest der José Carreras Tagesklinik und Hochschulambulanz in Erlangen

Durch die Sanierung und Erweiterung der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum verbessern sich die Behandlungsmöglichkeiten für krebskranke Kinder und Jugendliche im Raum Nürnberg und Erlangen erheblich. Als Kooperationspartner unterstützt die José Carreras Leukämie-Stiftung die dringend notwendige Sanierung und Erweiterung mit 700.000 Euro.

Ein strahlend weißer Bau, eine lichtdurchflutete Front und eine technische Ausstattung, die konsequent auf die Bedürfnisse der jungen Patienten ausgerichtet ist: So soll Bau C der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen im Juli 2015 seiner Bestimmung übergeben werden. Doch noch ist hier eine Baustelle. Die Arbeiten für die ebenso umfassende wie dringend notwendige Sanierung und Erweiterung des 35 Jahre alten Gebäudes laufen auf Hochtouren. Heute wurde in Anwesenheit von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Richtfest gefeiert.

Ziel der Baumaßnahmen ist es, die Behandlungsmöglichkeiten für krebskranke Kinder und Jugendliche im gesamten Einzugsgebiet des Klinikums nachhaltig zu verbessern. Die José Carreras Leukämie-Stiftung unterstützt die Arbeiten im Bereich der José Carreras Tagesklinik und der Hochschulambulanz für krebskranke Kinder als Kooperationspartner mit 700.000 Euro. Damit finanziert die Stiftung des spanischen Startenors rund die Hälfte der Gesamtbaukosten dieses Abschnitts von etwa 1,6 Millionen Euro.

"Durch die neue Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen wird die Pflegesituation eindeutig verbessert", so Innenminister Joachim Herrmann. "Dadurch können sich die jungen Patienten, aber auch ihre Eltern, trotz der belastenden Behandlungen wohlfühlen. Hierbei danke ich der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung, die den Bau mit 700.000 Euro unterstützt."

Neben dem bayerischen Innenminister waren beim Richtfest Prof. Karl-Dieter Grüske, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Rainer Fietkau, stellvertretender ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Erlangen, sowie Prof. Wolfgang Rascher als Direktor der Kinder- und Jugendklinik zugegen. Hinzu kam Dieter Maußner, der leitende Baudirektor des Staatlichen Bauamts Erlangen.

Prof. Wolfgang Rascher zeigte seine Dankbarkeit dafür, dass die Kosten für die onkologische Tagesklinik und Ambulanz von der Deutschen José Carreras-Leukämie-Stiftung e.V. mit fast 700.000 Euro unterstützt werden. "Die José Carreras Tagesklinik und Hochschulambulanz für krebskranke Kinder unterstützt das innovative Konzept einer möglichst kurzen stationären Behandlung. Die Kinder verbringen trotz eingreifender Therapien möglichst viel Zeit in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung."

"Die Diagnose Leukämie verändert das Leben eines Menschen und seiner Familie mit einem Schlag. Krebserkrankungen sind für den Betroffenen wie auch die Angehörigen sehr belastend", so Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand des José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. "Mit der neuen José Carreras Tagesklinik und Hochschulambulanz wird die Möglichkeit eröffnet, die jungen Patienten noch besser mit den jeweils erforderlichen therapeutischen Maßnahmen zu versorgen und gleichzeitig die stationären Klinikaufenthalte auf das notwendige Mindestmaß zu begrenzen. Dies wird die Lebensqualität der jungen Patienten verbessern und kann die Aussicht auf Heilung erhöhen."

Der José Carreras Leukämie-Stiftung, die bereits in Berlin, München und Köln onkologische Tageskliniken gefördert hat, geht es auch in Erlangen darum, eine patientenfreundlich konzipierte Einrichtung zu schaffen, die Kindern und Jugendlichen die unterschiedlichsten Therapien auf höchstem medizinischen Niveau ermöglicht. Gleichzeitig sollen ihnen und ihren Angehörigen zeitraubende und zusätzlich belastende Abläufe erspart werden.

Zu den Kernstücken des runderneuerten Gebäudes gehört eine moderne Tagesklinik mit zahlreichen Untersuchungsräumen, die beste Voraussetzungen für teilstationäre Aufenthalte bieten. Hier können Bluttransfusionen, Chemotherapien und andere medikamentöse Therapien durchgeführt werden. Darüber hinaus bietet der ambulante Teil die räumlichen Grundlagen für neue, verbesserte Untersuchungsmöglichkeiten und Therapiekonzepte. Um die Patientenbetreuung insgesamt zu optimieren, werden der tagesklinische und der ambulante Bereich als architektonisch und organisatorisch eng miteinander verbundene Einheit Seite an Seite angeordnet.

Das neue, freundliche und räumlich-funktionelle Umfeld der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen, wird in Zukunft wesentlich zum Wohlbefinden der kleinen Patienten beitragen. Die José Carreras Leukämie-Stiftung und ihre Partner von Land, Stadt und Universität erwarten, dass sich durch die Baumaßnahme der Umfang stationärer Aufenthalte während der Behandlung einer Krebserkrankung deutlich reduzieren wird.

Gegründet wurde die José Carreras Leukämie-Stiftung von dem spanischen Tenor José Carreras, der 1987 selbst an Leukämie erkrankte und dank einer Knochenmarktransplantation geheilt werden konnte. Die aus seiner Person erwachsene Glaubwürdigkeit bildet die Basis für die Seriosität und den Erfolg der Stiftungsarbeit sowie der damit verbundenen Aktivitäten und Projekte. Seit 1995 rückt die TV-Show José Carreras Gala in der ARD das Thema Leukämie regelmäßig in den Fokus der Öffentlichkeit, um über die Krankheit aufzuklären und zu Spenden aufzurufen. Im Dezember 2012 setzte die traditionsreiche Sendung erneut ein eindrucksvolles Zeichen für die Erforschung und Behandlung von Leukämie: José Carreras und seine prominenten Gäste, darunter Chris de Burgh, David Garrett, Anastacia und viele andere, sammelten Spenden in Höhe von 7.575.458 Euro. Mit 4,1 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,4 Prozent war die José Carreras Gala 2012 zudem die zuschauerstärkste vorweihnachtliche Benefizshow im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Hinsichtlich der Gesamtspendensumme kamen seit 1995 über 100 Millionen Euro zusammen. Damit ist die José Carreras Gala eine der erfolgreichsten Benefiz-Sendungen im deutschen Fernsehen.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

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Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann beim Richtfest der José Carreras Tagesklinik und Hochschulambulanz in Erlangen

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Sanierung und Erweiterung des C-Baus Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1638

Quelle: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V., Alix Veh, 19.04.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. April 2013