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→  Interdisziplinäre Notaufnahme am Uniklinikum Dresden eröffnet



Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 25.07.2012

Neue Anlaufstelle für Notfallpatienten am Uniklinikum Dresden

Interdisziplinäre Notaufnahme im Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrum eröffnet / Modernes Konzept optimiert Abläufe und senkt Wartezeiten

Im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden gibt es eine neue Notaufnahme: Im Erdgeschoss des Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrums (DINZ) hat die Notaufnahme für internistisch-neurologische Fälle ihren Betrieb aufgenommen. Gemeinsam mit der Chirurgischen Rettungsstelle vereint sie die Kompetenzen der beiden inneren Kliniken (Medizinische Klinik I und III) sowie der Klinik für Neurologie. Mit drei Behandlungsräumen, einem Schockraum sowie der zugehörigen Aufnahmestation mit 14 Betten bietet sie Kapazitäten für die klinische Erstversorgung von rund 12.000 Patienten pro Jahr.

Für Patienten, aber auch Ärzte und Pflegekräfte und nicht zuletzt die Rettungsdienste vereinfacht die interdisziplinäre Notaufnahme manchen Weg: "Viele plötzlich auftretende Beschwerden lassen sich zunächst nicht eindeutig einer bestimmten Erkrankung zuordnen", schildert Oberarzt Dr. Uwe Damme vom Zentrum für Innere Medizin. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen, Oberärztin Dr. Silke Braun (Zentrum für Innere Medizin) und Oberärztin Dr. Ulrike Reuner (Klinik für Neurologie) verantwortet er die ärztliche Versorgung der Notfallpatienten. "Zum Beispiel kann eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit Folge eines Herz-Kreislauf-Problems oder aber eines epileptischen Anfalls sein. Erst die Anamnese und die klinische Untersuchung, oft auch erst unter Einbeziehung weiterer diagnostischer Maßnahmen, geben darüber Aufschluss, unter welcher Erkrankung der Patient leidet und wie er zu behandeln ist." Dafür bleiben die Betroffenen maximal 24 Stunden in der Notaufnahme, danach können sie entweder direkt nach Hause entlassen oder aber auf eine Station des Universitätsklinikum zur weiteren Behandlung aufgenommen werden.

In den neuen modern eingerichteten Räumlichkeiten werden alle Patienten fachkompetent betreut, deren Erkrankung primär nicht chirurgischer Art ist. Dazu zählen unter anderem Erkrankungen des Kreislaufes, schwere Infektionskrankheiten, Vergiftungen, akute Lungenfunktionsstörungen mit Atemnot, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bis hin zu Schlaganfällen, Epilepsie, akut aufgetretene Lähmungen im Rahmen von Muskelkrankheiten oder Multipler Sklerose oder auch Erkrankungen mit akut aufgetretenem Kopfschmerz als Hauptsymptom wie etwa Hirnhautentzündungen.

Optimierte Behandlungsabläufe durch computergestützte Ersteinschätzung in der Notaufnahme

Ein neues Konzept sorgt in der Notaufnahme des DINZ für optimierte Handlungsabläufe, um auch bei hohem Patientenandrang allen Patienten gerecht zu werden: "Wer in einem lebensbedrohlichem Zustand ist, braucht sofort einen Arzt, der sich um ihn fachkompetent kümmert", betont Stationsleiter Wolfgang Wagner, der die Abläufe in der Notaufnahme und das Pflegepersonal koordiniert. "Für alle übrigen Patienten nutzen wir ein System, mit dem wir computergestützt die medizinische Dringlichkeit ermitteln - das Manchester-Triage-System." Dazu empfängt eine erfahrene Pflegekraft am Tresen die Patienten und nimmt deren Daten auf. Das international anerkannte, computerbasierte System gibt hierbei bestimmte Fragen vor. Aus dem Ergebnis der Ersteinschätzung ergibt sich, wie schnell der Patient von einem Arzt gesehen werden soll. Die Zeit, die der Patient eventuell auf den Arzt wartet, wird dabei genutzt, um notwendige Untersuchungen zu planen und nach Möglichkeit bereits durchzuführen. "So können wir beispielsweise das EKG veranlassen und Blut für das Labor bereits abnehmen. Der Arzt hat dann wichtige Ergebnisse vorliegen und kann den Patienten zielgerichteter behandeln", so Herr Wagner. Damit hilft das Manchester-Triage-System, die Dringlichkeit des Arzt-Patienten-Kontaktes einzuschätzen und demzufolge die weiteren Abläufe patientengerecht zu planen.

Neue Notaufnahme ist ein wichtiger Baustein für "Klinikum der kurzen Wege" Die interdisziplinäre Notaufnahme im DINZ ist mit den Medizinischen Kliniken I und III und der Klinik für Neurologie ein weiterer Schritt zum "Klinikum der kurzen Wege". Damit wurden wichtige Anlaufpunkte für die Patienten entlang der Hauptachse des Campus gebündelt. Durch die räumliche Nähe der beteiligten Kliniken im DINZ sind Spezialisten internistischer, neurologischer sowie radiologischer Disziplinen und auch im Übrigen der benachbarten Chirurgischen Rettungsstelle in kürzester Zeit verfügbar.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer, 25.07.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2012