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MELDUNG/451: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 07.11.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Hochschule und Klinikum in Esslingen kooperieren in der Pflege
→  Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis für hallesche Forscher


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Hochschule Esslingen - 03.11.2011

Hochschule und Klinikum in Esslingen kooperieren in der Pflege

Die Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen steht in enger Kooperation mit den regionalen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Das Klinikum Esslingen beteiligt sich insbesondere an der Ausbildung der Studierenden, z. B. im Rahmen von Praxissemestern, und kooperiert in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Vor dem Hintergrund der langjährigen intensiven und effektiven Zusammenarbeit haben das Klinikum Esslingen und die Hochschule Esslingen einen Kooperationsvertrag entwickelt und unterzeichnet, der die Zusammenarbeit, insbesondere in der Forschung und Lehre in der Pflege, weiter vertiefen soll.

Angesichts des demographischen Wandels ist die Bereitstellung von effektiven und wirtschaftlichen Gesundheits- und Pflegeleistungen eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit den Studiengängen Bachelor Pflege/Pflegemanagement, Bachelor Pflegepädagogik und Master Pflegewissenschaft leistet die Fakultät für Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen hierzu seit dem Jahr 1999 für die Pflege einen zentralen Beitrag für die Region Stuttgart und das Land Baden-Württemberg.

Von Beginn an pflegte die Fakultät eine enge Zusammenarbeit mit den regionalen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Das Klinikum Esslingen beteiligt sich insbesondere an der Ausbildung der Studierenden, z. B. im Rahmen von Praxissemestern, und kooperiert in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Vor dem Hintergrund der langjährigen intensiven und effektiven Zusammenarbeit haben das Klinikum Esslingen und die Hochschule Esslingen einen Kooperationsvertrag entwickelt und unterzeichnet, der die Zusammenarbeit, insbesondere in der Forschung und Lehre in der Pflege, weiter vertiefen soll.

Prof. Dr. Astrid Elsbernd, Pflegewissenschaftlerin und Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, erklärt das Ziel der Kooperation: "Im Vordergrund steht die Qualitäts- und Personalentwicklung in der Pflege. Dabei soll die Lehre nicht nur an der Hochschule, sondern perspektivisch auch im Krankenhaus stattfinden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegemanagement und der Pflegeschule des Krankenhauses werden in die Kooperation fachlich eingebunden."

"Die enge Kooperation mit der Hochschule Esslingen ist für uns seit langem sehr fruchtbar und bietet den jungen Studierenden eine sehr gute Möglichkeit Theorie und Praxis zu verbinden. Der Kooperationsvertrag war nun die logische Konsequenz unserer Zusammenarbeit", erläutert Bernd Sieber, Geschäftsführer des Klinikums Esslingen.

Seit mehr als 10 Jahren gibt es pflegeorientierte Studiengänge an der Hochschule Esslingen. Die Bachelor-Studiengänge Pflege/Pflegemanagement und Pflegepädagogik und den Master-Studiengang Pflegewissenschaften sind äußerst erfolgreich etabliert. Deutlich wird dies beispielsweise durch den Zuspruch der Praxis, dem hohen Interesse von Studieninteressierten und der erfolgreichen Teilnahme an Rankings. Prof. Dr. Reinhold Wolke, Studiendekan des Studienganges Pflege/Pflegemanagement hierzu: "Eine hohe Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für die Qualität der geleisteten Pflege entscheidend. Unsere Studiengänge tragen somit für die Qualitätsentwicklung in der Pflege wesentlich bei. Ein enger Dialog zwischen Pflegepraxis und der Hochschule stärkt diesen Beitrag. Daneben wird die Kooperation mit dem Klinikum Esslingen dazu führen, durch gemeinsame Forschungsvorhaben die wissenschaftliche Fundierung von Pflege und Pflegemanagement zu stärken."

Durch den Kooperationsvertrag wird in den nächsten Jahren der rege Austausch zwischen dem Klinikum und der Hochschule verstetigt. In einem ersten Schritt werden hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums in die Lehre der Hochschule eingebunden, um so die Praxisperspektive zu stärken. Weiter werden studentische Projekte den Auftakt zu gemeinsamen Forschungsvorhaben in der Pflege darstellen.

"Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergeben sich weitere Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten, die durch eine institutionalisierte Zusammenarbeit gestärkt werden. Der Pflegeberuf gewinnt an Professionalität und Attraktivität", freut sich Doris Rohrhirsch, Pflegedirektorin am Klinikum Esslingen über die Kooperation.

Gerne geben wir Ihnen weitere Informationen zum Kooperationsvertrag des Klinikums.

Kontakt:
Hochschule Esslingen

Prof. Dr. Reinhold Wolke
Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege
E-Mail: reinhold.wolke@hs-esslingen.de
Klinikum Esslingen

Doris Rohrhirsch
Pflegedirektorin am Klinikum Esslingen
E-Mail: d.rohrhirsch@klinikum-esslingen.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hs-esslingen.de/sagp

Quelle: Hochschule Esslingen, Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack, 03.11.2011


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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - 04.11.2011

Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis für hallesche Forscher

Über einen der renommiertesten deutschen Wissenschaftspreise können sich Pharmazeuten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) freuen. Den Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis 2011 in der Kategorie Pharmazeutische Technologie nahm Prof. Dr. Karsten Mäder für sein Autorenteam gestern im Rahmen eines Festakts im Düsseldorfer Industrieclub entgegen. Ausgezeichnet wurde ein herausragendes Projekt der Grundlagenforschung, das die Pharmazeuten im vergangenen Jahr in der bekannten wissenschaftlichen Zeitschrift "European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutis" vorstellten.

Einer von vier durch die Phnoenix Group verliehenen Preisen ging nach Halle. Diese Auszeichnung erhielten außerdem Projekte der Universitäten in München, Regensburg und Wien.

"Der Preis hat mich überrascht und sehr gefreut", sagt Professor Karsten Mäder, Leiter des Autorenteams, zu dem noch Sabine Kempe, Hendrik Metz und Priscila G. C. Pereira gehören. "Es ist eine große Anerkennung für die Leistungsfähigkeit der halleschen Pharmazie bei der Entwicklung innovativer Arzneiformen."

Die ausgezeichnete Arbeit untersucht und beschreibt detaillierte Prozesse bei der Anwendung von Depotarzneiformen. Das Team entwickelte verbesserte (verträglichere) Methoden für sich "in situ bildende Implantate". "In situ" heißt "vor Ort". Es handelt sich um arzneistoffhaltige Flüssigkeiten, die nach Injektion im Körper des Patienten "vor Ort" ein halbfestes oder festes Depot (Implantat) bilden. Dabei ist der Arzneistoff in einem bioabbaubaren, meist polymeren Trägermaterial eingeschlossen. Aus diesem werden über einen längeren Zeitraum Arzneistoffe kontinuierlich freigesetzt. Üblich ist diese Methode bei hormonabhängigen Krankheitsfällen, die eine längere Behandlung mit bestimmten Medikamenten erfordern, z. B. Prostata- oder Brustkrebs.

Die Leistung des Forscherteams: Es entwickelte erstmals Methoden zur zerstörungsfreien Messung der komplexen Prozesse der Implantatbildung und des Abbaus sowie der Freisetzungsmechanismen mittels Elektronenspinresonanzspektroskopie (ESR) und Magnetresonanztomographie (MRT). Außerdem untersuchten die Pharmazeuten die Gabe von Polyethylenglykol (PEG) als Alternative zum bisher verwendeten nicht optimalen Lösungsmittel N-Methylpyrrolidon (NMP). Ergebnis: PEG ist besser verträglich, die Implantate bilden sich schneller. "Solche Erkenntnisse sind eine wichtige Grundlage für die zielgerichtete und rationale Entwicklung und Optimierung weiterer in-situ-Implantate", erklärt Professor Mäder.

Der Artikel "Noninvasive in vivo evaluation of in situ forming PLGA implants by benchtop magnetic resonance imaging (BT-MRI) and EPR spectroscopy" erschien 2010 im European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutis Band 74 (19), Seiten 102-108.

Die Phoenix Group, führender Pharmahändler Europas, zeichnet mit ihrem Preis seit 15 Jahren die besten wissenschaftlichen Arbeiten der universitären pharmazeutischen Grundlagenforschung im deutschsprachigen Raum aus. Eine unabhängige Jury prämiert die besten Arbeiten in den vier Gebieten: Pharmakologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie.

Der für alle vier Gebiete mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Pharmazie Wissenschaftspreis ist die einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum in diesem Bereich. "Uns ist es ein sehr wichtiges Anliegen, engagierte Wissenschaftler und ihre hervorragende Forschung zu unterstützen. Die Phoenix-Gruppe übernimmt Verantwortung für die wissenschaftliche Basis im pharmazeutischen Bereich - und dies seit 15 Jahren", betonte Oliver Windholz, Mitglied der Geschäftsführung, auf der Prämierungsveranstaltung. "Die Grundlagenforschung im Bereich Pharmazie an den deutschsprachigen Universitäten und Instituten ist ausgezeichnet und befindet sich ohne Frage auf Augenhöhe mit den internationalen Arbeiten", sagte Prof. Jörg Kreuter, Vorsitzender der Jury. "Der Preis trägt dazu bei, diese Forschungsexzellenz sichtbar zu machen, die leider oftmals unterschätzt wird."

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Karsten Mäder
Leiter der Abteilung Pharmazeutische Technologie
E-Mail: maeder@pharmazie.uni-halle.de

Eva Lechner
Senior Manager Externe Kommunikation
Phoenix Pharmahandel GmbH & Co KG
E-Mail: e.lechner@phoenixgroup.eu

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image155196
Prof. Dr. Karsten Mäder im Labor

http://idw-online.de/de/image155197
Prinzip der in-situ-Implantatbildung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution167

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Ute Olbertz, 04.11.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2011