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MELDUNG/171: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 30.07.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Chest Pain Unit am Universitätsklinikum Ulm nimmt Arbeit auf
→  Münchener Herzforscher gründen Munich Heart Alliance
→  Pioniere der Gerätemedizin forschen zum Wohle des Patienten
→  Simulator für Mikrochirurgie: Training für angehende Mediziner

Raute

Universitätsklinikum Ulm - 29.07.2010

Chest Pain Unit am Universitätsklinikum Ulm nimmt Arbeit auf

Die Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm hat die Qualität der Notfallversorgung weiter verbessert und mit der neu eingerichteten Chest Pain Unit einen wichtigen Baustein zur optimalen Patientenversorgung in der Region Ulm / Neu-Ulm hinzugefügt. "Dieses Angebot ist in der Region bislang einmalig", sagt Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II.

"Die Vorteile liegen auf der Hand", führt er weiter aus. "Patienten mit Brustschmerzen werden ohne Umweg in die Chest Pain Unit gebracht. Die daraus resultierende Schnelligkeit in der Diagnostik in Kombination mit sofort möglichen Therapiemaßnahmen kann in schweren Fällen, z. B. bei akuten Herzinfarkten, Schlimmeres verhindern. Andererseits werden Patienten ohne erkennbares Risiko schneller von ihren Sorgen befreit und können rascher nach Hause entlassen werden."

Brustschmerzen. Schon dieses hinsichtlich seiner Aussagekraft diffuse Wort lässt erahnen, dass es viele Ursachen für eine derartige Symptomatik geben kann. Häufig sind lebensbedrohliche Erkrankungen wie Lungenembolie, verengte Herzkranzgefäße, Lungenentzündung oder Herzinfarkt die Ursache. Deshalb ist eine umgehende und medizinisch kompetente Abklärung in jedem Fall wichtig, nur so können mögliche schwerwiegende Folgen für die Patienten minimiert werden. "Unsere neue Chest Pain Unit ist rund um die Uhr mit spezialisiertem ärztlichem und pflegerischem Fachpersonal besetzt. Wir verfügen nun über eine räumliche und technische Ausstattung, die in ein umfassendes Konzept für kardiologische und kardiovaskuläre Notfälle eingebunden ist", erläutert Prof. Dr. Jochen Wöhrle, Leiter der Chest Pain Unit der Klinik für Innere Medizin II.

Die räumliche Nähe der Chest Pain Unit zur Notfallaufnahme ist kein Zufall, schließlich sollte sich für Krankentransportdienste und einweisende Notärzte hinsichtlich Anfahrtsweg nichts ändern. Verzögerungen sind so im Sinne der Patienten ausgeschlossen. "Notärzte und andere Zuweiser können über eine eigens eingerichtete Telefonnummer (0731 500-44445) ihre Patienten direkt in der Chest Pain Unit anmelden", informiert Prof. Wöhrle. "Im Idealfall wird der Patient sofort losgeschickt, erst dann werden wir angerufen und entsprechend informiert - so geht keine Zeit verloren."

Die Ursache für akute Brustschmerzen ist häufig ein akuter Herzinfarkt. In einem solchen Fall ist eine unmittelbare Einweisung in die Chest Pain Unit erforderlich. Die Einweisung kann hierbei über den Hausarzt, Notarzt, andere Kliniken oder durch den Patienten selbst erfolgen. Ganz wesentlich ist ein rasches Handeln, da die Zeit entscheidend ist. Vor Ort werden dann die Brustschmerzen mittels Elektrokardiogramm, Echokardiographie, Bestimmung von Blutwerten und gegebenenfalls Herzkatheteruntersuchung abgeklärt. Rund um die Uhr stehen apparative Möglichkeiten zur Unterstützung der Herzleistung und Atmung zur Verfügung - auch eine herzchirurgische Therapie ist schnell leistbar.

"Gerade die Versorgung von Herzpatienten erfordert ein rasches und kompetentes Handeln mit allen Möglichkeiten der Herz-Kreislauf-Unterstützung und Therapie, wie Sie im Universitätsklinikum unter Einbindung aller Fachdisziplinen gewährleistet ist", unterstreicht Prof. Wöhrle. Prof. Rottbauer und Prof. Wöhrle setzen für die Zukunft auf einen weiteren Ausbau von Netzwerkstrukturen in der Region. Ihr Fazit: "Patienten können jederzeit vorgestellt werden, wir bieten 24 Stunden am Tag fachärztliche Ansprechpartner, die eine schnelle und qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie bei Notfällen sicher stellen." Die beiden Mediziner schätzen, dass zukünftig pro Jahr etwa 5.000 Patienten in die Chest Pain Unit aufgenommen werden - das ist etwa die Hälfte aller Patienten, die als Notfälle deklariert werden.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1093

Quelle: Universitätsklinikum Ulm, Jörg Portius, 29.07.2010

Raute

Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 29.07.2010

Münchener Herzforscher gründen Munich Heart Alliance

Brückenschlag von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung

Zur weiteren Vernetzung der Forschung an Früherkennung, Therapie und Nachbehandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben heute die beiden Münchener Universitäten, das Max-Planck-Institut für Biochemie und das Helmholtz Zentrum München die Munich Heart Alliance gegründet. Mit dem neuen Wissenschaftsverbund wird besonders die Überführung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Forschung und Anwendung gestärkt.

Dabei ergänzen sich die Expertisen der Institutionen unter anderem in der genetischen Ursachenforschung oder der Therapieforschung, in denen Münchener Herzforscher schon in den vergangenen Jahren Meilensteine gesetzt haben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den westlichen Ländern. Zwar ging die Sterblichkeit infolge dieser Krankheiten in den vergangenen Jahren leicht zurück. Trotzdem könnten nach aktuellen Schätzungen durch verbesserte Früherkennung und Nachbehandlung mehr als 50 Prozent aller kardiovaskulären Todesfälle verhindert werden. Außerdem verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hohe Kosten in den Gesundheitssystemen: Der jüngste Gesundheitsbericht des Bundes gibt Gesamtkosten von 35,2 Milliarden Euro an; ein Viertel der Arzneimittelausgaben gesetzlicher Krankenversicherungen entfallen auf Herz-Kreislauf-Medikamente.

Mit der Gründung der Munich Heart Alliance werden die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München mit dem Klinikum der Universität München, die Technische Universität München (TUM) mit dem Klinikum rechts der Isar und dem Deutschen Herzzentrum München, das Max-Planck-Institut für Biochemie und das Helmholtz Zentrum München ihre Zusammenarbeit intensivieren und ihre unterschiedlichen Schwerpunkte weiter vernetzen. Neben einer starken Grundlagenwissenschaft (mit Veröffentlichungen in Zeitschriften wie Nature, Nature Medicine und Cell) und einer herausragenden klinischen Herz-Kreislauf-Forschung (mit Veröffentlichungen in Zeitschriften wie New England Journal of Medicine und Lancet) können die Partner auf die Erfahrungen mit mehr als 20.000 Herzpatienten zurückgreifen, die jährlich in den Münchener Universitätskliniken behandelt werden. Auch die Daten von 18.000 Studienteilnehmern der Bevölkerungsplattform KORA sowie von mehr als 20.000 Patienten des Herzinfarktregisters, welches das Helmholtz Zentrum München in Augsburg betreibt, werden der Munich Heart Alliance zugute kommen.

Bereits in den vergangenen Jahren konnten Münchener Herzforscher wissenschaftliche Meilensteine setzen, so etwa in der Untersuchung von Herzrhythmusstörungen, die auf genetische Veränderungen in bestimmten Herzmuskelproteinen zurückgeführt werden konnten. Es konnten einige Gen-Varianten identifiziert werden, die ihre Träger für Herzrhythmusstörungen anfällig machen und gleichzeitig neue Therapieoptionen bieten könnten. Mit klinischen Studien haben Münchener Wissenschaftler außerdem maßgeblich zur Entwicklung innovativer Therapiekonzepte für Patienten mit Herzinfarkt beigetragen. Diese Konzepte sind heute Bestandteil internationaler Leitlinien und dienen Kardiologen weit über die Grenzen Europas hinaus als Behandlungsstandard. Auch die Identifizierung mehrerer Gen-Varianten, die das Risiko für schwerwiegende Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Vorhoffflimmern und den plötzlichen Herztod erhöhen, stehen beispielhaft für die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der Münchener Herz-Kreislauf-Forschung.

Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch würdigte auf der heutigen Gründungsveranstaltung die Kompetenz und das Engagement der Münchener Herzforscher: "Wir wollen die Vernetzung der bayerischen Wissenschaftslandschaft weiterentwickeln, um die Potenziale unserer Forschungseinrichtungen optimal zu nutzen. Wenn die TUM und die LMU, das Helmholtz Zentrum München und das Max-Planck-Institut zusammenarbeiten, ergibt sich eine schlagkräftige Gemeinschaft. Dafür steht die Munich Heart Alliance.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.helmholtz-muenchen.de/presse-und-medien/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2010/pressemitteilung-2010-detail/article/13375/9/index.html


Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
ist eine der führenden Universitäten in Europa mit einer über 500-jährigen Tradition. In der Exzellenzinitiative, einem deutschlandweiten Wettbewerb zur Stärkung der universitären Spitzenforschung hat sie überaus erfolgreich abgeschnitten. Als echte 'universitas' bietet sie das breite Spektrum aller Wissensgebiete von den Geistes- und Kulturwissenschaften über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften. In 18 Fakultäten forschen und lehren rund 700 Professorinnen und Professoren sowie etwa 3.300 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bieten ein umfangreiches Fächerspektrum mit rund 150 Studienangeboten, das zurzeit mehr als 45.000 Studierende nutzen.

Die Technische Universität München (TUM)
ist mit rund 420 Professorinnen und Professoren, 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich Klinikum rechts der Isar) und 24.000 Studierenden eine der führenden Universitäten Deutschlands. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie 2006 vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Exzellenzuniversität gewählt. Das weltweite Netzwerk der TUM umfasst auch eine Dependance in Singapur. Die TUM ist dem Leitbild einer unternehmerischen Universität verpflichtet.

Am Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried bei München
stehen Proteine im Mittelpunkt der Forschung: Was entscheidet, aus welchen Genen Proteine entstehen" Wie steuern Proteine komplexe Zellprozesse? Wie kommunizieren Zellen miteinander? Was geschieht bei Fehlern? Diesen und anderen Fragen gehen die Max-Planck-Wissenschaftler in derzeit neun großen Abteilungen und rund 20 Forschungsgruppen auf den Grund und tragen so zu den neuesten Erkenntnissen auf den Gebieten der Biochemie, der Zellbiologie, der Strukturbiologie, der Biophysik und der Molekularen Medizin bei. Mit rund 850 Mitarbeitern aus 45 Nationen ist das MPI für Biochemie eine der größten biologisch-medizinisch ausgerichteten Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft e.V.

Das Helmholtz Zentrum München
ist das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Als führendes Zentrum mit der Ausrichtung auf Environmental Health erforscht es chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus. Das Helmholtz Zentrum München gehört der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 30.000 Beschäftigten zusammengeschlossen haben.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution44

Quelle: Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Sven Winkler, 29.07.2010

Raute

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau - 29.07.2010

Pioniere der Gerätemedizin forschen zum Wohle des Patienten

Berufsbegleitender Studiengang der Universität Freiburg bietet Arbeits- und Aufstiegsmöglichkeiten für Mediziner - Bewerbungsschluss 15. September 2010

Die Universität Freiburg hat gemeinsam mit der Hochschule Furtwangen einen praxisbezogenen und forschungsorientierten Weiterbildungsstudiengang entwickelt, der mit hochwertiger Lehre und internationaler Ausrichtung lockt. Er eröffnet den Absolventen vielfältige Arbeits- und Aufstiegsmöglichkeiten. Ziel ist es, medizintechnische Geräte in Intensivmedizin, Anästhesiologie, Radiologie oder Chirurgie zu erforschen und zu entwickeln, um sie beurteilen und gezielter und wirksamer einsetzen zu können. Erkenntnisse der physikalisch-technischen Medizin finden auch in Pharmaunternehmen oder bei Medizintechnik-Herstellern Anwendung. Solche Unternehmen bieten Arbeitsmöglichkeiten für ärztliche Spezialisten in Forschung und Entwicklung

Ab Oktober 2010 können Ärztinnen und Ärzte online über sechs Semester das Fach 'Physikalisch-Technische Medizin' (PTM) berufsbegleitend studieren. Der Einsatz moderner Lerntechnologie und das umfassende Betreuungsangebot ermöglichen es, den Masterstudiengang in das Berufs- und Privatleben zu integrieren. Der PTM-Studiengang als ärztliche Weiterbildung wird von der Universität Freiburg in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen (HFU) als bundesweit einmaliger Studiengang durchgeführt und mit dem Master of Science-Grad abgeschlossen. Die Studiendauer kann durch die Anrechnung bereits erworbene Qualifikationen der Teilnehmenden auf Antrag verkürzt werden. Regelmäßig können Interessierte sich in Online-Meetings vorab einen Überblick über das Studienangebot verschaffen und mit den Studiengangleitern Prof. Dr. Josef Guttmann und Prof. Dr. Knut Möller in Kontakt treten.

In Kliniken und Arztpraxen sind moderne medizinische Geräte und Anlagen im Einsatz, die vom Arzt enorme große technische Fertigkeiten erfordern. Insbesondere Ärzte im Bereich der Intensivmedizin oder Chirurgie würden gern das volle Leistungsspektrum ihrer umfangreichen Gerätschaften weiter ausnutzen, benötigen dafür aber spezielle Hintergrundkenntnisse. Auch bildgebende Verfahren wie die Computertomografie entwickeln sich rasant weiter. Alle medizinisch-technischen Möglichkeiten für die Patienten noch besser auszuschöpfen, ist eine wichtige Aufgabe für Ärztinnen und Ärzte.

Termine und Kontaktdaten unter
http://www.masteronline-ptm.uni-freiburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution69

Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Rudolf-Werner Dreier, 29.07.2010

Raute

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - 29.07.2010

Simulator für Mikrochirurgie - Training für angehende Mediziner

Bundeswirtschaftsministerium fördert Kooperationsprojekt zwischen Informatikern der Universität Heidelberg und Mannheimer Unternehmen

Für die Entwicklung einer computerbasierten Trainingsumgebung für mikrochirurgische Eingriffe wird eine Kooperation zwischen Wissenschaftlern der Universität Heidelberg und der VRmagic GmbH durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt: Ein Team des Instituts für Technische Informatik unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard Männer und das als Universitäts-Ausgründung entstandene Mannheimer Unternehmen erhalten dafür Fördermittel in Höhe von 315.000 Euro. Mit Hilfe einer Virtual-Reality-Technologie sollen dreidimensionale Szenarien generiert werden, in denen angehende Chirurgen wirklichkeitsnah Operationen durchführen und mikrochirurgische Fertigkeiten trainieren können. Die knapp zweijährige Förderung läuft bis Ende Oktober 2011.

Der Simulator für Mikrochirurgie soll die bestehenden Ausbildungsmethoden im Medizinstudium ergänzen. Dazu gehört unter anderem das gezielte Training der Hand-Augen-Koordination bei der Handhabung der Operationsinstrumente unter dem Mikroskop. Darüber hinaus geht es um das Verbinden zweier Gefäße im Millimeterbereich und das Freipräparieren eines Gefäßbaums. "Der Einsatz von Simulatoren in der medizinischen Ausbildung gewinnt besonders bei minimal-invasiven und mikrochirurgischen Operationstechniken zunehmend an Bedeutung. Vorteile des computerbasierten Trainings sind die ständige Verfügbarkeit ohne medizinische Risiken, geringe Kosten und nicht zuletzt die Möglichkeit, die chirurgische Leistung objektiv zu messen und zu beurteilen", betont Prof. Männer.

Das Team von Prof. Männer und das Unternehmen VRmagic arbeiten an einem hochpräzisen, optischen Trackingsystem, das die Bewegungen der Instrumente verfolgt und ihre Position an das Rechensystem weitergibt. Entwickelt werden leistungsstarke Simulationsalgorithmen, die mit einer zeitlichen Verzögerung unterhalb der Wahrnehmungsgrenze das resultierende Gewebeverhalten berechnen. Anwendungsgebiete für diese mikrochirurgischen Fertigkeiten finden sich vor allem in der plastischen Chirurgie, der Neuro- und der Bypasschirurgie, in der Gynäkologie und der Urologie sowie in der Hals-Nasen-Ohren- und Kieferchirurgie.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Projekt im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM). Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und Forschungseinrichtungen auszubauen, um Forschungsergebnisse zeitnah in marktwirksame Innovationen umzusetzen und die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Firmen zu fördern. Prof. Männers Lehrstuhl für Informatik V am Institut für Technische Informatik und die VRmagic GmbH haben in der Vergangenheit bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Im Jahr 2001 war das Unternehmen aus dem Lehrstuhl ausgegründet worden.

Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Männer
Institut für Technische Informatik
reinhard.maenner@ziti.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image121492
Polygondarstellung einer Instrument-Gefäß-Interaktion

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution5

Quelle: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Marietta Fuhrmann-Koch, 29.07.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2010