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GESUNDHEIT/1078: Wenn's zu Hause kracht - Stress in der Familie kann krank machen (KAG Müttergenesung)


Infodienst KAG Müttergenesung - 11. September 2012

Wenn's zu Hause kracht

Stress in der Familie kann krank machen



Freiburg, 11.09.2012. In jeder Familie kommt es gelegentlich zu Spannungen oder Streit. Doch wenn Aggressivität, Enttäuschung und gegenseitige Demütigungen zum normalen Umgang werden, wirkt sich das auch auf die Gesundheit aus. "In der Müttergenesung arbeiten wir darum immer auch intensiv an der Beziehung von Mutter und Kind", sagt Margot Jäger, Bundesgeschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Müttergenesung. Viele der 20 Fachkliniken, die in der KAG zusammengeschlossen sind, bieten spezielle Therapieformen für die Mutter-Kind-Interaktion an.

Eine Mutter-Kind-Kur können alle Mütter und Väter nutzen, die gesundheitlich angeschlagen oder bereits erkrankt sind. "Neben der Behandlung der individuellen Erkrankungen schauen unsere Kinderärzte bei der Eingangsuntersuchung, ob eine gestörte Beziehung zwischen Eltern und Kind eine Ursache für das körperliche Leiden sein kann", erklärt Andrea Twardella, Klinikleiterin der Mutter-Kind-Klinik Talitha in Bad Wildungen. Wenn ein aggressiver Tonfall herrscht oder die Mutter im Beisein des Kindes herabsetzend von ihm spricht, sei dies oft ein Zeichen für ein beschädigtes Verhältnis. Anderseits können zu hohe Erwartungen der Eltern die Beziehung belasten. "Manche Eltern haben vom Weg ihrer Kinder bereits ziemlich genaue Vorstellungen. Erfüllen die Kinder diese Erwartungen nicht oder zeigen sie wenig wertgeschätzte Talente, bestimmen Enttäuschungen und Konflikte den Umgang", so Twardella.

Neben der Arbeit in Gesprächsgruppen geben die Therapeuten Mutter und Kind einen geschützten Raum, um Zeit miteinander zu verbringen. Die Klinik Talitha setzt bei gemeinsamen Aktionen auch auf Yoga-Übungen. Spielerisch erleben Mutter und Kind ihre Bindung. Sie lernen, einander zu vertrauen und Verantwortung für den anderen zu übernehmen. Die Therapeuten greifen dabei immer wieder ein, um das Bewusstsein füreinander zu schärfen und neue Verhaltensweisen einzuüben. Damit die Mütter zu Hause möglichst nicht in ihre alten Muster zurückfallen, arbeitet die Klinik Talitha eng mit den 400 KAG Beratungsstellen zusammen. Die Beraterinnen am Heimatort erhalten einen ausführlichen Bericht über die Müttergenesungsmaßnahme, damit sie Empfehlungen für Spielgruppen, Selbsthilfe-Gruppen oder ein Mutter-Kind-Turnen geben können. "Manchmal reichen schon kleine Hilfestellungen, um den Kur-Erfolg langfristig zu sichern", weiß Bundesgeschäftsführerin Jäger.

Über Kliniken, die spezielle Angebote für die Beziehungsarbeit von Mutter und Kind machen, informiert das Service-Telefon der KAG Müttergenesung.
Es ist unter der Nummer 0180/ 140 0 140 (3,9 Cent pro Minute) zu erreichen.

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Quelle:
Kath. Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V.
Margot Jäger, Geschäftsführerin
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
Telefon: 0761/ 200 - 455, Fax: 0761/ 200 - 743
E-Mail: muettergenesung@caritas.de
Internet: www.kag-muettergenesung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2012