Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

FORSCHUNG/3107: DFG bestätigt - Unterfinanzierung der Hochschulmedizin gefährdet Forschungsstandort Deutschland (idw)


Deutsche Hochschulmedizin e.V. - 10.06.2014

DFG bestätigt: Unterfinanzierung der Hochschulmedizin gefährdet Forschungsstandort Deutschland



Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) warnt in einer aktuellen Stellungnahme vor den Folgen einer unterfinanzierten Universitätsmedizin für die klinische Forschung.

Dabei sieht die DFG zwei problematische Bereiche: Die Unterfinanzierung der Krankenversorgung und die schlechte Grundfinanzierung der Hochschulmedizin.

"Die DFG beschreibt zutreffend die Nöte der Universitätsmedizin. Wir begrüßen daher ihre Forderung nach einem Systemzuschlag zur Sicherung der Hochschulmedizin in Deutschland", so Professor Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika.

Durch die Verbindung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung gehen in der Hochschulmedizin Wissenschaft und Praxis Hand in Hand. So können neue wissenschaftliche Erkenntnisse direkt zur Behandlung genutzt werden. Die Uniklinika geraten jedoch in der Patientenversorgung zunehmend unter Druck. Die betriebswirtschaftlich bedingte Aufgabenverdichtung in der Krankenversorgung lässt Ärzten an den Universitätsklinika immer weniger Freiraum für klinische Forschung und eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Krankheiten und ihren unterschiedlichen Verläufen. "Der Dreiklang von Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist nicht trennbar. Wird die Versorgung der Patienten nicht ausreichend vergütet, hat das auch Auswirkungen auf die Aufgaben in Forschung und Lehre", sagt Professor Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Auch die unzureichende Grundfinanzierung der Hochschulmedizin sieht die DFG problematisch: Seit sich der Bund mit der Föderalismusreform aus der Finanzierung zurückgezogen hat, fehlt der Hochschulmedizin aufgrund leerer Länderkassen Geld für dringend notwendige Investitionen. Gleichzeitig stagnieren die Landeszuschüsse für Forschung und Lehre. Der Bund konzentriert sich auf die Förderung der außeruniversitären Forschung in den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung. Es fehlen direkte institutionelle Förderinstrumente für die Universitätsmedizin, die das Rückgrat der biomedizinischen Forschung in Deutschland bildet. "Wir schließen uns als Deutsche Hochschulmedizin der Forderung der DFG nach einer besseren Finanzierung der universitären medizinischen Forschung an. Hier sind Bund und Länder gemeinsam gefragt", so Professor Albrecht.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinika.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1805

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Hochschulmedizin e.V., Stephanie Strehl-Dohmen, 10.06.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2014