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ETHIK/1305: Leihmutterschaft - Bestell-Eltern lassen Kinder mit Behinderungen zurück (ALfA LebensForum)


ALfA LebensForum Nr. 132 - 4. Quartal 2019
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)

Bioethik-Splitter
Leihmutterschaft: Bestell-Eltern lassen Kinder mit Behinderungen zurück


Wien/Kiew (ALfA). Kinder, die im Rahmen sogenannter Leihmutterschaftsarrangements in der Ukraine mit Behinderungen zur Welt kommen, werden von ihren Bestell-Eltern häufig nicht abgeholt. Das berichtet das Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in seinem monatlichen Newsletter. IMABE beruft sich auf eine Dokumentation der australischen Journalistin Samantha Hawley, die den Titel "Damaged babies and broken hearts" trägt. Hawley hatte bereits 2014 den Fall des Babys Gammy aufgedeckt, der weltweit für Aufsehen und Anteilnahme gesorgt hatte.

In der Dokumentation, die ausführlich den Fall eines Mädchen beleuchtet, das von seinen Bestell-Eltern nicht abgeholt wurde, nachdem Ärzte bei ihm eine Behinderung festgestellt hatten, kommt auch Nikolai Kuleba, Leiter der staatlichen Ombudsstelle, zu Wort. Laut Kuleba handele es sich bei dem Kind um "keinen Einzelfall". Die Ombudsstelle wisse noch von zehn weiteren behinderten Kindern, die nach einer Leihmutterschaft in der Ukraine geboren und von ihren ausländischen Eltern im Stich gelassen worden seien. Die Dunkelziffer dürfte, so Kuleba, noch viel höher liegen.

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Quelle:
LEBENSFORUM Ausgabe Nr. 132, 4. Quartal 2019, S. 8
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)
Herausgeber: Aktion Lebensrecht für Alle e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2019

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