Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

ERNÄHRUNG/1255: Bluthochdruck - Weniger Kochsalz in Fertiggerichten gefordert (aid)


aid-Newsletter Nr. 1 vom 2. Januar 2014

Bluthochdruck

Weniger Kochsalz in Fertiggerichten gefordert



(aid) - Fast die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland hat einen Bluthochdruck, aber nur jeder Zweite weiß davon. Doch wie bekommen die Menschen diese Erkrankung in den Griff? Darüber diskutierten Experten Ende 2013 beim 37. Kongress der Deutschen Hochdruckliga e.V. in Münster. "Eine Optimierung des Lebensstils gehört bei einer Bluthochdrucktherapie immer dazu", ist Professorin Eva Brand, Stellvertretende Direktorin der Medizinischen Klinik D des Universitätsklinikums Münster, überzeugt. Dazu gehören ein reduzierter Kochsalzkonsum, eine mediterrane, fettreduzierte sowie obst- und gemüsereiche Kost, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, regelmäßige körperliche Bewegung bzw. Sport sowie Nikotinverzicht und ein moderater Alkoholkonsum.

Wie die Deutsche Hochdruckliga mitteilt, nehmen viele Menschen bis zu 50 Prozent mehr Kochsalz zu sich als die empfohlene Menge von fünf bis sechs Gramm am Tag. Dafür gibt es zwei mögliche Gründe: Die Verbraucher essen immer mehr Fertiggerichte und Fast Food. Diese Produkte sind oft sehr salzhaltig. Außerdem essen viele Menschen in der Kantine oder im Restaurant. Auch hier steckt in manchen Mahlzeiten zu viel Salz. Wie stark die Speisen gesalzen sind, können die Verbraucher hier nicht beeinflussen. Sie sind den Mahlzeiten und industriellen Fertiggerichten quasi "ausgeliefert".

Menschen mit entsprechenden Verzehrgewohnheiten haben deshalb möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck. Die Weltgesundheitsorganisation ist davon überzeugt, dass sich der Kochsalzkonsum in der Gesamtbevölkerung nur reduzieren lässt, wenn die Hersteller industriell bearbeiteter Lebensmittel die Gerichte weniger salzen und Köche in Kantinen und Restaurants deutlich sparsamer mit Salz würzen.

Unabhängig davon sollten Ärzte ihre Bluthochdruckpatienten dazu motivieren, ihren Lebensstil zu optimieren. Ernährungsfachkräfte sollten die Patienten informieren, welche Alternativen es zu salzreichen Fertiggerichten gibt und wie sie mit wenig Aufwand leckere und salzarme Speisen selbst zubereiten können.

Hedda Thielking, www.aid.de

*

Quelle:
aid-Newsletter 1 vom 2.1.2014
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2014