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DROGEN/335: "Tag des Alkoholgeschädigten Kindes" - Neues Buch zur Verbesserung der Versorgungslage (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - 8. September 2015

"Tag des Alkoholgeschädigten Kindes"

Marlene Mortler stellt neues Buch zur Verbesserung der Versorgungslage vor


Jedes Jahr wird am 9. September der "Tag des Alkoholgeschädigten Kindes" begangen. Anlässlich dieses Tages hat heute die Drogenbeauftragte gemeinsam mit dem Verein FASD-Deutschland e.V., den Herausgebern und Autoren das Buch "Suchtgefährdete Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumsstörungen" vorgestellt.

Marlene Mortler: "Der 9.9. ist ein Datum, das sich jeder gut merken kann. Neun Monate dauert eine Schwangerschaft. Und genau so lange lebt das ungeborene Kind auch mit dem Risiko einer späteren Behinderung. Unter anderem dann, wenn die Mutter während dieser Zeit Alkohol trinkt. Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 2.000 Kinder mit dem Vollbild einer Fetalen Alkoholspektrumsstörung (FASD) zur Welt. Weitaus mehr Neugeborene leiden unter Teilstörungen und Beeinträchtigungen, die durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft verursacht wurden. Die Diagnose ist nicht immer. Die Behandlung und Betreuung von FASD-Patientinnen und Patienten stellt für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Es freut mich, dass es uns im Rahmen eines Forschungsprojekts gelungen ist, dieses Buch zu entwickeln. Es wird hoffentlich mit dazu beitragen, die Versorgungssituation von FASD-Patientinnen und Patienten zu verbessern."

Fast jeder zweite Erwachsene mit einer Fetalen Alkoholspektrumsstörung entwickelt zusätzlich zur bestehenden Beeinträchtigung eine Suchtstörung. Daher ist es wichtig, bei der Diagnose, Behandlung und Betreuung dieser Patientinnen und Patienten deren besondere Situation zu berücksichtigen. Das Buch "Suchtgefährdete Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumsstörungen" zeigt auf wissenschaftlich fundierter Basis auf, wie Diagnostik, Screening-Ansätze und Interventionsmöglichkeiten aussehen können. Es gibt Anregungen für den diagnostischen, therapeutischen und pädagogischen Umgang mit diesem Personenkreis, der oftmals von einer komplexen und schwer zu behandelnden Beeinträchtigung gezeichnet ist.

Marlene Mortler: "Menschen mit FASD brauchen unsere gezielte Hilfe. Dafür ist das heute vorgestellte Buch ein Meilenstein. Wir werden aber nicht Stehenbleiben und weitere Angebote auf den Weg bringen. So zum Beispiel auch ein Handbuch, das sich direkt an die Betroffenen wendet. Denn eines ist klar: FASD ist die einzige Krankheit die zu 100% vermeidbar ist. Jede und Jeder muss wissen, dass bereits ein Gläschen Alkohol in der Schwangerschaft eine lebenslange Behinderung des Kindes verursachen kann. Daher gilt: In der gesamten Schwangerschaft immer Null Promille! "

Das Buch "Suchtgefährdete Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumsstörungen" wird herausgegeben von Gela Becker, Klaus Hennicke und Michael Klein unter Mitarbeit von Mirjam N. Landgraf. Es ist im Verlag De Gruyter erschienen und ab sofort unter der ISBN-Nummer: 978-3-11-042511-6 im Buchhandel erhältlich.


Weitere Informationen unter
http://www.drogenbeauftragte.de/
http://www.fasd-deutschland.de

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Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Pressemitteilung Nr. 15, 8. September 2015
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18441-4412, Fax: +49 (0)30 18441-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2015

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