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DIAGNOSTIK/429: Ultraschall - Das Aschenputtel unter den Diagnoseverfahren (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 23.01.2012

Das Aschenputtel unter den Diagnoseverfahren

Qualifizierte Untersuchung im Ultraschall


(23.01.2012) Das leistungsstarke Ultraschallgerät wird in der Hand eines qualifizierten Untersuchers zu einem nicht-invasiven High-Tech-Präzisionsinstrument, das es ohne weiteres mit aufwändigen Verfahren wie Computertomographie, Angiographie oder Kernspintomographie aufnehmen kann.

Die Entwicklung der Strukturen in der medizinischen Versorgung hat in den letzten Jahrzehnten dahin geführt, dass die Sonographie im Vergleich zu ihren Möglichkeiten ein Schattendasein fristet. Einerseits hat die Verfügbarkeit preiswerter Geräte zu einer allgegenwärtigen Verbreitung der Methode beigetragen, die jetzt als Basis-Sonographie für einfachere Fragestellungen flächendeckend in der Grundversorgung eingesetzt wird. Andererseits sind für differenziertere Untersuchungen alternative Verfahren forciert in den Vordergrund gerückt worden, die unvergleichbar teurer, invasiver und belastender sind. Dabei ist eine qualifizierte Ultraschalluntersuchung in vielen Fällen für eine Diagnose ein zumindest genauso oder sogar besser geeignetes Verfahren, das nicht invasiv ist und ohne Strahlenbelastung auskommt.

Trotz der unbestrittenen Vorteile und der Effizienz der Methode bleibt der spezialisierten, hoch qualifizierten Sonographie mit High-End Geräten durch entsprechend qualifizierte Anwender die Anerkennung seitens der Kostenträger seit Jahren verwehrt. "Das hat gravierende Folgen für die Versorgung der Patienten", erklärt Dr. Hans Worlicek. Der Ultraschall-Experte vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) stellt mit Sorge fest, dass das Interesse an der Ausbildung und der Qualifizierung immer mehr nachlässt, weil damit keine kostendeckende Honorierung erreicht werden kann.

"Wenn wir die begrenzten Ressourcen im Gesundheitswesen effizient einsetzen wollen und zugleich Wert darauf legen, den Patienten nebenwirkungsarme und risikofreie Untersuchungsverfahren zugutekommen zu lassen", so Dr. Worlicek, "ist es dringend geboten, dass die Kostenträger ihre Einstellung überdenken."



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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2012