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BILDUNG/901: Medizinischer Fakultätentag zu Risiken und Nebenwirkungen bei der Ärzteausbildung (idw)


MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V. - 20.06.2014

Risiken und Nebenwirkungen bei der Ärzteausbildung



"Aufgabe des Medizinischen Fakultätentages ist es, auf die Risiken und Nebenwirkungen bei der Ärzteausbildung hinzuweisen; bleiben Sie dabei!" Mit diesem Appell begrüßte Ingmar Jung, Staatsekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, am 19. Juni 2014 die 250 Teilnehmer des 75. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentages in Frankfurt/Main.

Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka ging in ihrem Eröffnungsvortrag auf die Leistungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung sowie auf die Finanzierungsprobleme dieser Einheit ein. Hier sollten Politik, Universitäten und Wirtschaft an einem Strang ziehen, damit Deutschland weiterhin nach den USA auf Platz 2 der klinischen Forschung für die arzneimittelherstellenden Unternehmen bleibt. Bei einer Befragung von Medizinstudenten zeigte sich, dass der ärztliche Nachwuchs eine stärkere Vermittlung von Wissenschaftskompetenz im Medizinstudium sehr begrüßen würde, um später Patienten optimal versorgen zu können.

"Eine Nivellierung der Ärzteausbildung nach unten durch einen bloßen Unterricht am Krankenbett darf es nicht geben", machte Prof. Heyo Kroemer, MFT-Präsident, deutlich. "Bei uns ist der Inhalt jeder Biersorte genau definiert, bei der Gesundheitsversorgung aber lässt man in Europa offen, was genau im Medizinstudium vermittelt werden muss." Diese Lücke wird von Franchising-Modellen privater Medical Schools ausgenutzt. Hier wird sich der MFT stärker in die Debatten einbringen. Die Fakultäten haben deshalb eine Resolution zum Medizinstudium 2020 und zur Wissenschaftlichkeit in der Ärzteausbildung verabschiedet. Darin werden die Länder aufgefordert, Gesetze zur Qualitätssicherung bei staatenübergreifenden Ausbildungsvorhaben zu erlassen.

Darüber hinaus gilt es, Ärztinnen und Ärzte für Forschungs- und Lehraufgaben zu gewinnen. Damit dies gelingt, dürfen diese nicht länger durch schlechtere Tarifverträge und eine schlechtere Altersversorgung gegenüber ihren überwiegend kurativ tätigen Kollegen bestraft werden. Auch zum Tarif- und Versorgungsrecht haben deshalb die Fakultäten eine Resolution verabschiedet.

Beide Resolutionen und eine kurze Erläuterung zu den Franchising-Gesetzen der Länder sind von der MFT-Homepage abrufbar:
http://www.mft-online.de/presse-standpunkte/resolutionen
http://www.mft-online.de/files/medical_schools_franchising-statement_mft_2014_sandberger.pdf


Der MFT unterstützt als gemeinnütziger Verein die Fakultäten bei ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre und der damit verbundenen Krankenversorgung.

Kontakt:
MFT Medizinischer Fakultätentag
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
E-Mail: berlin@mft-online.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution847

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Katharina Lemcke, 20.06.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2014