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BILDUNG/846: Hochschulmedizin fordert den Erhalt des vollständigen Medizinstudiums in Halle (Adhoc)


Deutsche Hochschulmedizin - Mittwoch, 17. Juli 2013

Hochschulmedizin fordert den Erhalt des vollständigen Medizinstudiums in Halle



Berlin - Der Wissenschaftsrat (WR) hat vorgestern empfohlen, die vorklinische Medizinerausbildung von Halle nach Magdeburg zu verlagern. Doch Magdeburg hat weder die räumlichen Kapazitäten noch das notwendige Personal, um 200 Studienanfänger zusätzlich auszubilden. Darauf wies Wissenschafts- und Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt Hartmut Möllring gegenüber der Presse hin. Sein Bekenntnis zum Erhalt von Halle überraschte genauso, wie der enttäuschende Kurswechsel des WR.

"Bisher hatte der WR gefordert, wenigstens so viele Professuren an einem Ausbildungsstandort zu halten, dass keine Gefahr besteht, dass das Medizinstudium akademisch ausblutet. Wenn an einem kleinen Standort zentrale Aufgabenbereiche verschwinden würden, wäre dies auch das Ende für die anderen medizinischen Fächer", erläutert Professor Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages. Doch nun schlägt der WR vor, dass die Medizinische Fakultät Halle nicht nur ihre Vorklinik, sondern auch ihre klinisch-theoretischen Institute verlieren soll.

Halle hat sich in den letzten Jahren in weiten Teilen positiv entwickelt, gerade in der Lehre. Trotz dieser Erfolge jetzt die Vorklinik schließen zu wollen, ist ein falsches Signal vom Wissenschaftsrat. "Damit würde nicht nur das Medizinstudium in Halle demontiert, sondern auch der medizinische Forschungs- und Innovationsstandort schwer geschädigt. Stattdessen sollte man lieber überlegen, wie man die Hochschulmedizin finanziell stabilisieren kann, damit die positive Entwicklung der letzten Jahre weitergeht", ergänzt Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika (VUD).

Außerdem seien die Empfehlungen des Wissenschaftsrates ordnungspolitisch falsch. "Überall wird vom Ärztebedarf geredet und private Betreiber versuchen, in Schmalspurstudiengängen Ärzte auszubilden, oft in undurchsichtiger Kooperation mit ausländischen Fakultäten. Das sind fragwürdige Experimente. Auch deshalb sollte man an Halle festhalten. Halle ist ein bewährter und funktionierender Standort für das Medizin- und Zahnmedizinstudium", erklärt Heyo Kroemer.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2013