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ZAHN/159: Rundumblick auf die eigenen Zähne (idw)


Universitätsklinikum Ulm - 05.02.2009

Zähne wie durch Glas sehen


Die Klinik für Kieferorthopädie und Orthodontie am Department für Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Ulm nutzt dreidimensional aufbereitete Bilddaten für die Patientenbehandlung. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Und genau diese Erfahrung macht Prof. Dr. Franz-Günter Sander, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kieferorthopädie und Orthodontie, regelmäßig, wenn er Patienten den Rundumblick auf ihre Zähne zeigt.

Die Patienten bekommen zunächst eine 3D-Brille aufgesetzt, die das räumliche Erkennen auch kleinster Details möglich macht. Auf einem Bildschirm am Behandlungsplatz kann jeder Zahn von allen Seiten betrachtet werden. Größe und Form, seine Stellung im Kiefer und der Abstand zu benachbarten Zähnen geben Professor Sander und seinen Kollegen aus Nachbardisziplinen (z. B. Kieferchirurgen) eine äußerst präzise Datenbasis, die eine zuverlässige Grundlage für die weitere Behandlung schafft.

"Wir sehen die Zähne von allen Seiten wie durch Glas", verdeutlicht der Ärztliche Direktor und merkt an, dass die Klinik für Kieferorthopädie und Orthodontie die seines Wissens einzige an einem deutschen Universitätsklinikum angesiedelte Einrichtung ist, die im Bereich der Kieferorthopädie und Orthodontie eine derartiges Bild gebendes 3D-Verfahren zum Vorteil der Patienten anbieten kann. "Amira" heißt dieses modulare und erweiterbare Softwaresystem zur (Weiter-)Verarbeitung wissenschaftlicher Daten, wie sie in Ulm von einem CT-Scanner erzeugt werden.

Natürlich ist dieses Verfahren nicht bei jedem Patienten aus medizinischer Sicht notwendig. "Amira" wird in aller Regel bei "schweren Fällen" eingesetzt. Ein Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg bekommt z. B. einen sehr guten räumlichen Eindruck von der Lage einzelner Knochenfragmente, die infolge eines Huftritts ins Gesicht einer Reiterin abgesprengt wurden.

Was bringt die Zukunft? "In einigen Jahren werden die Bilder mehr und mehr mittels Magnetresonanztomographie generiert", so die Überzeugung von Professor Sander. "Die schon jetzt geringe Strahlenbelastung für Patienten fällt dann ganz weg."


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image84559
3D-Bild von "Amira"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1093


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Ulm, Jörg Portius, 05.02.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2009