Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FACHMEDIZIN

INNERE/1294: AIDA STEMI-Studie zeigt Neuerungen in der Behandlung von Herzinfarkten auf (idw)


Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik - 13.11.2011

AIDA STEMI-Studie zeigt wegweisende Neuerungen in der Behandlung von Herzinfarkten auf

Herzzentrum Leipzig präsentiert Studienergebnisse auf amerikanischem Herzspezialistenkongress


Leipzig, 13. November 2011 - Initiiert durch Prof. Dr. Holger Thiele, Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum Leipzig fand in den vergangenen drei Jahren deutschlandweit eine der größten Herzinfarktstudien statt. Die für die Behandlung betroffener Patienten wegweisenden Ergebnisse wurden heute auf der Jahrestagung der Amerikanischen Herzgesellschaft in Orlando präsentiert.

Bei einem akuten Herzinfarkt sollte das verschlossene Herzkranzgefäß schnellstmöglich durch einen Ballon und durch das zusätzliche Einsetzen einer Gefäßstütze aus Metall (Stent) wieder eröffnet werden. Aufgrund vorhandener Blutgerinnsel lässt sich dadurch allerdings nicht immer eine optimale Durchblutung in dem vorher verschlossenen Gefäß erzielen. Daher werden ergänzend die Blutgerinnsel durch gerinnungshemmende Medikamente aufgelöst. Entsprechend der aktuellen Leitlinien werden diese Medikamente üblicherweise über die Vene gegeben.

In einer Pilot-Studie konnte das Team um Prof. Thiele nachweisen, dass die Gabe dieser Blutverdünner direkt in das Herzkranzgefäß zahlreiche Vorteile bietet. Daraufhin wurde ausgehend vom Herzzentrum Leipzig eine der größten Herzinfarktstudien, die sogenannte AIDA STEMI-Studie, ins Leben gerufen. 24 Zentren beteiligten sich deutschlandweit daran und schlossen 2.065 Patienten mit akutem Herzinfarkt ein. Die Ergebnisse stellte Prof. Thiele nun am heutigen Tag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Herzgesellschaft in Orlando vor.

Bei der Verhinderung von Zeichen der Herzschwäche nach Herzinfarkt zeigte die Gabe der blutgerinnungshemmenden Medikamente während der Herzkatheteruntersuchung direkt in das Herzkranzgefäß entscheidende Vorteile im Vergleich zur Gabe in die Vene, wobei es keine Unterschiede bei Sterbefällen oder dem Auftreten von erneuten Herzinfarkten gab. Für die Behandlung der Patienten mit Herzinfarkt bedeutet dies, dass dieses Medikament, wenn es notwendig ist, in Zukunft immer direkt in das Herzkranzgefäß gegeben werden sollte. Gleichzeitig konnte im Rahmen der Studie die niedrigste Sterblichkeit aller bisherigen Herzinfarktstudien verzeichnet werden.

Die Ergebnisse der AIDA STEMI-Studie fanden insbesondere bei der sogenannten Late Breaking Clinical Trial Sitzung, in der die wichtigsten Studien des Jahres vorgestellt werden, größte Bedeutung.

Initiator und Studienleiter Prof. Thiele, sieht in den Ergebnisse der Studie eine Bestätigung aber auch einen Ansporn, weiterhin die Therapie und damit das Überleben der Patienten mit akutem Herzinfarkt zu verbessern. "Dafür ist es notwendig auch in Zukunft so große Studien durchzuführen, die wir vom Herzzentrum Leipzig aus initiieren", so Prof. Thiele.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1423


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik, Dr. Iris Minde, 13.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2011