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ARBEITSMEDIZIN/410: Gesundheitsförderung - Gesund am Arbeitsplatz (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2016

Gesundheitsförderung
Gesund am Arbeitsplatz

Von Dirk Schnack


Was wünschen sich die Deutschen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung, was unternimmt der Arbeitgeber? Dies hat der Klinikkonzern Asklepios untersucht.


Die wichtigste Erkenntnis: Die betriebliche Gesundheitsförderung spielt inzwischen sogar eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für den Arbeitsplatz. Jeder zweite Deutsche berücksichtigt laut der repräsentativen Umfrage mittlerweile bei der Jobsuche, ob ein potenzieller Arbeitgeber Angebote zur Gesundheitsförderung vorhält und jeder elfte würde für eine bessere Gesundheitsförderung bei ansonsten gleichen Bedingungen sogar den Arbeitgeber wechseln. Drei Viertel der Befragten wünschen sich ein besseres Angebot ihres Arbeitgebers.

Besonders in Metropolen und unter jüngeren Beschäftigten ist die betriebliche Gesundheitsförderung demnach wichtig. In der tatsächlichen Nutzung entsprechender Angebote zeigt sich diese Bedeutung aber noch nicht. 52 Prozent der Befragten gaben zwar an, häufig zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und 51 Prozent nutzen Angebote für gesundes Essen. Aber nur 36 Prozent gehen zu Fitnesstests und anderen medizinischen Checkups, 31 Prozent sind Mitglied in einem Fitnessclub oder Sportverein. Deutlich verhaltener werden Angebote genutzt, die Unterstützung zur Umstellung des eigenen Lebensstils leisten. Nur zwölf Prozent nehmen Schulungen zur Stressbewältigung wahr, 19 Prozent Schulungen zur gesunden Ernährung. Rückenschulen nutzen 26 Prozent.

Die häufigsten Gründe, weshalb Gesundheitsangebote nicht genutzt werden, sind laut Untersuchung fehlende Zeit und mangelnde Motivation. Viele Beschäftigte gaben an, sich privat darum zu kümmern. Auch Stress bei der Arbeit ist ein Grund für Arbeitnehmer, betriebliche Gesundheitsangebote nicht zu nutzen. Dies gilt insbesondere für jüngere Beschäftigte. Bei den unter 30-Jährigen finden 57 Prozent der Befragten wegen des beruflichen Stresses häufig keine Gelegenheit, Gesundheitsangebote zu nutzen. Kein Interesse haben nur acht Prozent an dem Thema. 58 Prozent der Beschäftigten bekommen von ihrem Unternehmen inzwischen mindestens ein Gesundheitsangebot. Faustregel: Je größer ein Unternehmen, desto vielfältiger das Spektrum. Viele Unternehmen bezuschussen außerdem die Teilnahme an Angeboten externer Anbieter. Am häufigsten nutzen die Beschäftigten diese Möglichkeit in Fitnessclubs oder Sportvereinen, beim gesunden Essen und bei Massagen. Im Durchschnitt geben die Arbeitnehmer selbst 42 Euro für ihre Gesundheitsförderung aus und investieren 15 Stunden pro Monat in ihre Gesundheit. Metropolenbewohner sind eher bereit zu investieren: Sie geben 58 Euro im Monat aus und wenden 17 Stunden auf. Viele bevorzugen Angebote in der Nähe der Arbeitsstelle, um sie besser in den Alltag integrieren zu können.


Info

42 Euro geben die Deutschen im Durchschnitt für ihre Gesundheitsförderung aus. 15 Stunden im Monat investieren sie in ihre Gesundheit. Im Durchschnitt liegen die Werte in Hamburg über den bundesweiten Angaben: 58 Euro und 17 Stunden wenden sie für Gesundheitsförderung auf.


Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 4/2016 im Internet unter:

http://www.aeksh.de/shae/2016/201604/h16044a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de

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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt
69. Jahrgang, April 2016, Seite 31
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.)
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Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2016

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