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GEWERKSCHAFT/238: ver.di fordert Perspektive für IRT-Beschäftigte (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. Februar 2020

ver.di fordert Perspektive für IRT-Beschäftigte


Berlin - Nach der Kündigung der Gesellschafterverträge durch ARD, ZDF, Deutsche Welle, Deutschlandradio sowie dem österreichischen und schweizer Rundfunk steht das renommierte Institut für Rundfunktechnik (IRT) vor dem Aus. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert nun Perspektive und Sicherheit für die 120 Beschäftigten des IRT, die mit ihrer Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten maßgebliche Standards bei allen Digitalisierungsprozessen im Rundfunk-Bereich gesetzt haben: "Die Rundfunkanstalten wären ohne die weltweit anerkannten Standards, wie MP3 und dessen Nachfolgemodelle oder den mit einem Emmy Award ausgezeichneten IP-Audio-Standard AES67 aufgeschmissen. Durch die vom IRT entwickelten offenen Standards kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk viel Geld aus den Rundfunkbeiträgen sparen, das müssten die für die Kündigung verantwortlichen Gremien eigentlich wissen", kritisierte Christoph Schmitz vom ver.di-Bundesvorstand. Ein gemeinsamer Plan zur Fortführung der IRT-Arbeit sei daher unverzichtbar. Die Gesellschafter müssten alle Möglichkeiten der Weiterführung der unverzichtbaren Arbeit des Instituts und seiner Beschäftigten prüfen und vorantreiben. Andernfalls liefen sie Gefahr, weltweit führende Spezialisten zu verlieren.

Um das Know-how und die Arbeitsplätze zu sichern, müssten die Gesellschafter daher ein Konzept erarbeiten, das die Zukunft der Gemeinschaftseinrichtung sicherstelle. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gerade im Medienbereich und bei wachsendem Spardruck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk seien die Rundfunkanstalten auf die Expertise der Spezialistinnen und Spezialisten angewiesen. Zeitgleich werde ver.di alle betrieblichen Maßnahmen ergreifen, um die Interessen der Mitglieder im IRT wirksam zu vertreten In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat werde die Gewerkschaft alle denkbaren Optionen nutzen, um zu verhindern, dass die Mitarbeiter nach teils jahrzehntelanger Tätigkeit für das Institut für Rundfunktechnik ohne Perspektive auf die Straße gesetzt würden. Sollte die Schließung nicht abzuwenden sein, werde ver.di daher in Kürze mit entsprechenden Forderungen an die Geschäftsleitung herantreten: "Die Zeit drängt. Wir brauchen jetzt Aktionen und Entscheidungen, sowohl von ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle als auch ganz konkret im Münchener Betrieb selber", machte Schmitz deutlich.

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Quelle:
Presseinformation vom 06.02.2020
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2020

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