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GEWERKSCHAFT/211: Urabstimmung in den Tageszeitungen - Starkes Votum für Streik (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 26. Juni 2018

Urabstimmung in den Tageszeitungen: Starkes Votum für Streik


Berlin - Mit einem klaren Ergebnis von 89,2 Prozent haben sich die Mitglieder der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di für einen unbefristeten Streik ausgesprochen, die in den vergangenen Tagen in der Tarifauseinandersetzung für die Tageszeitungsredaktionen zur Urabstimmung aufgerufen waren: "Das ist ein ganz starkes Votum. Es dokumentiert die Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen, für ein Tarifergebnis zu kämpfen, das einem echten Reallohngewinn entspricht. Mit diesem Signal werden wir am 1. Juli in Hamburg in die siebte Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gehen. Wir erwarten, dass es endlich bei den Verlags-Vertretern Gehör findet und ein abschlussfähiges Angebot auf den Tisch kommt", erklärte der Verhandlungsführer der dju in ver.di, Matthias von Fintel. Zur Urabstimmung aufgerufen waren die Mitglieder der dju in ver.di in den Verlagen, die sich in den vergangenen Monaten an den Streiks für einen neuen Gehaltstarifvertrag mit dem BDZV beteiligt hatten. Erforderlich war ein Quorum von 75 Prozent.

Die dju in ver.di war für die rund 13.000 angestellten und freien Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Geld und für den journalistischen Nachwuchs mindestens 200 Euro mehr in die Verhandlung gegangen. In der sechsten Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften ein Angebot vorgelegt, das zwei Steigerungen der Gehälter und Honorare um jeweils 2,8 Prozent über zwei Jahre sowie eine Mindesterhöhung um 150 Euro für Berufseinsteiger sowie 100 Euro für Volontärinnen und Volontäre vorsah. Auch dieses Kompromissangebot war nun Gegenstand der Urabstimmung. "Wir sind den Verlegervertretern in den letzten Verhandlungsrunden jeweils sehr weit entgegen gekommen Die Verlegervertreter im BDZV bieten hingegen noch nicht mal einen Inflationsausgleich und fordern dafür absurd lange Laufzeiten. Einen solchen Abschluss können wir nicht verantworten, da stärkt uns das Abstimmungsergebnis für unser Kompromissangebot nochmal den Rücken: Wenn es weiter keine Bewegung des BDZV auf uns zu gibt, droht der unbefristete Kampf", machte von Fintel deutlich.

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Quelle:
Presseinformation vom 26.06.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2018

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