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FESTIVAL/363: Berlinale 2017 - Frauen hauptsächlich auf dem roten Teppich, nicht auf der Siegertreppe? (Kulturrat)


Deutscher Kulturrat e.V. - Pressemitteilung vom 8. Februar 2017

Berlinale 2017: Frauen hauptsächlich auf dem roten Teppich, nicht auf der Siegertreppe?

Wenn man die Filme von Frauen nicht sieht, haben sie auch keine Chance, den Goldenen Bären zu gewinnen


Berlin, den 08.02.2017. Morgen, Donnerstag, den 09.02.2017 beginnt die 67. Berlinale, die bis zum 19.02.2017 läuft. Filmfans warten mit Spannung darauf, wer die Preisträgerinnen und Preisträger der Goldenen und Silbernen Bären sowie der verschiedenen anderen Auszeichnungen des Festivals sein werden. Die Chancen von Filmemacherinnen, mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet zu werden, sind sehr gering. Von den 13 im Wettbewerb stehenden Filmen stammen 12 von Männern und einer von einer Frau. Es konkurrieren also vor allem Männer um die begehrten Bären.

In den letzten zwanzig Jahren von 1997 bis 2016 wurden 19 Männer und zwei Frauen mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet. Den Silbernen Bären für Regie erhielten im selben Zeitraum 20 Regisseure und eine Regisseurin.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Was wir brauchen, sind nicht nur Frauen auf dem roten Berlinale-Teppich, sondern auch auf der Siegertreppe. Es ist sehr bedauerlich, dass bei der diesjährigen Berlinale von den 13 im Wettbewerb stehenden Filmen nur einer von einer Frau stammt. Bei diesem Ungleichgewicht ist nachvollziehbar, warum in den letzten zwanzig Jahren 19 Männer und nur zwei Frauen mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet wurden. Natürlich muss sich letztlich die künstlerische Qualität des Werkes durchsetzen, doch, wenn man die Filme von Frauen nicht sieht, haben sie auch keine Chance, den Goldenen Bären zu gewinnen."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Februar 2017
Deutscher Kulturrat e.V.
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Telefon: 030-226 05 28-0, Fax: 030-226 05 28-11
E-Mail: post@kulturrat.de
Internet: http://www.kulturrat.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2017

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